Preisverwirrung bei weiteren Retailern

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt: Media Markt verkaufte eine Speicherkarte von SanDisk in einer Filiale zu verschiedenen Preisen. Online verlangte das Unternehme wiederum andere Preise für das gleiche Produkt. „Ein Produkt, vier Preise. An ein und demselben Tag innerhalb einer Stunde. Das klingt nach einem Schildbürger-Streich“, kommentierte Technik-Blogger Jürgen Kroder, der den Fall publik machte (ChannelObserver berichtete). Ähnliche Preisdifferenzen scheint es jedoch nicht nur bei Media Markt, sondern auch bei den Mitbewerben zu geben, wie Basic Thinking berichtet. So soll Expert ein identisches Speicherkartenmodell (auch eine 32 GB Micro-SD-Karte) im gleichen Laden für über 20 Euro und für 15,99 Euro verkauft haben. Die gleiche Speicherkarte gab es auch in der Saturn-Handyabteilung und im Wühltisch an der Kasse mit 10 Euro Preisunterschied. Bei Welt.de berichtet ein Kommentator, dass er bei verschiedenen Media-Markt-Niederlassungen bei den Kaffeevollautomaten öfters Preisunterschiede von rund 200 Euro feststellen konnte. Eine ähnliche Praxis haben Kommentatoren in Baumärkten beobachtet.

Ein Grund, der einige der Fälle erklären könnte: Für ein Produkt gibt es verschiedene EAN-Nummern. So begründete auch Media Markt damals die Preisdifferenzen: „Technisch sind beide Varianten zwar identisch, seitens des Herstellers werden sie aber als zwei unterschiedliche Produkte geliefert. Das bedeutet, dass diese Artikel über unterschiedliche EAN-Codes verfügen und somit in unserem Warenwirtschaftssystem als jeweils eigenes Produkt gelistet sind.“ Für den Fall, dass online ein anderer Preis angeboten wird, hält ein Kommentator einen einfachen Tipp parat: „Während man noch im Laden steht, per Smartphone das gewünschte Produkt im Onlineshop bestellen und dann gleich vor Ort abholen.“