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Media Markt/Saturn-Geschäftsführung vor Dezimierung

Die sechsköpfige Geschäftsführung bei Media Markt/Saturn droht dezimiert zu werden. Der Minderheitsgesellschafter hält die Manager für ungeeignet. Ein «Irrenhaus», so ein Wirtschaftsmagazin.

Sind es bald nur noch drei Geschäftsführer? Pieter August Haas
Sind es bald nur noch drei Geschäftsführer? Pieter August Haas

Die Auseinandersetzung zwischen der Metro und dem Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals um die Macht bei Media Markt/Saturn (MSH) geht weiter. Kellerhals, der 21,6 Prozent an den Flächenmärkten hält, blockiert die Verlängerung von drei Geschäftsführerverträgen. Konkret geht es um Ralph Spangenberg (Personal), Sergio Klaus-Peter Voigt (Einkauf) und Oliver Seidl (Finanzen). Insgesamt besteht die MSH-Geschäftsführung aus sechs Personen, hinzu kommen noch Pieter Haas (Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung), Wolfgang Kirsch (COO) und Joachim Rösges (COO). Setzt sich der streitbare Minderheitsgesellschafter durch, wäre die Geschäftsführung halbiert. Kellerhals begründet die Ablehnung damit, dass die drei Manager für die Weiterentwicklung von MSH «ungeeignet» seien, wie das Manager Magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Falls Kellerhals nicht zumindest in Jahresverträge für Spangenberg und Voigt einwillige, plane Haas, beide unterhalb der Geschäftsführerebene einzustellen, berichtet das Magazin weiter. Seidl hingegen sei ein Sonderfall, da sein Dienstvertrag zwar auslaufe, seine Bestellung als Organmitglied jedoch seltsamerweise nicht befristet worden sei. Die Metro steht deshalb auf dem Standpunkt, dass er auch ohne gültigen Dienstvertrag zu den bisherigen Bezügen im Amt bleiben könne. Ein weiterer Gerichtsstreit dürfte deswegen absehbar sein.

Der Metro gehören 78,4 Prozent an Media Markt/Saturn. Trotzdem darf der Mehrheitsgesellschafter nicht alleine regieren, Kellerhals verfügt über ein Vetorecht. Wichtige Entscheidungen, wie die Berufung der Geschäftsführer, müssen in einer Gesellschafterversammlung mit einem Quorum von 80 Prozent gefällt werden. Da dies wegen des Streits praktisch nie möglich ist, herrscht meist Stillstand. «Eine Firma wie ein Irrenhaus», titelt deswegen das Manager Magazin.

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