Deutsche Forscher könnten nach Einschätzung der Fraunhofer-Gesellschaft innerhalb von acht Jahren einen eigenen Quantencomputer entwickeln. «Vielleicht auch deutlich eher», sagte Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer am Dienstag in München. «Die Chancen sind gegeben.» Sinnvoll und notwendig wäre die Entwicklung eines einheimischen Quantencomputers aus Sicht der Wissenschaftler «insbesondere aus Gründen der technologischen Souveränität», damit Deutschland in einer Schlüsseltechnologie der Zukunft nicht vom Ausland abhängig wird.
Im Januar will die Fraunhofer Gesellschaft zunächst einen Quantencomputer des US-Konzerns IBM in Betrieb nehmen – den ersten Rechner dieser Art, der außerhalb der USA aufgestellt wird, wie Forschungsdirektor Raoul Klingner sagte. Eingerichtet wird das Gerät der Serie «Q System One» bei IBM in Ehningen bei Stuttgart. Der Rechner soll aber als «offene Plattform» sowohl für Universitäten als auch Unternehmen dienen. In der Forschung sei Deutschland sehr gut aufgestellt, doch «die großen Unternehmen, die so etwas anbieten, kommen aus den USA», sagte Klingner. Das soll sich in der Quantentechnologie nicht wiederholen. Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Branche auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt. Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein «Qubit» eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner.
Darüber hinaus bietet die Quantentechnologie nach Worten Neugebauers weitere Vorteile – etwa abhörsichere Datenübertragung. «Man kann diese Kommunikation zwar unterbrechen, aber nicht auslesen», sagte der Fraunhofer-Präsident. «Wenn wir dies eingeführt haben werden, bedeutet das physikalisch das Ende des Wettrüstens zwischen IT-Sicherern und IT-Hackern. Ein ganz wichtiger Punkt für die Wirtschaft, für die Politik, für die Sicherheit.» In einem Pilotprojekt will Fraunhofer im kommenden Jahr zwei Bundesministerien mit der Technologie verbinden. Ein Problem ist demnach aber bisher die langsame Datenübertragung. (dpa)
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