Täglich erfinden Cyberkriminelle Unmengen neuer Schadsoftware, mit der sie Nutzer aushorchen, abzocken und erpressen. Die Internet-Schutzpakete der Antiviren-Hersteller gehören daher zur Pflichtausstattung für jeden Windows-PC. Doch welches Paket bietet den besten Schutz? Computer BILD hat acht Security Suiten unter die Lupe genommen: Das Schutzprogramm von Bitdefender ist Testsieger, dicht gefolgt von den Produkten der Hersteller Eset, G Data, Norton, F-Secure, Kaspersky und McAfee. Eine Schwäche haben allerdings alle Kandidaten: Im Kampf gegen Erpresser-Viren (Ransomware), die Dateien der Nutzer heimlich verschlüsseln und nur gegen Lösegeld wieder freigeben, zeigten sich die Hersteller weitgehend ideenlos. «Bei der Abwehr von Ransomware machen die meisten Kandidaten noch eine gute Figur», so Redakteur Andy Voß: «Doch der Versuch, ein infiziertes System zu reinigen, gelang im Test nur mit Eset gut. Eine Rettung der vom Schädling verschlüsselten Dateien schaffte keines der getesteten Produkte. Hier besteht erheblicher Verbesserungsbedarf.»
Der Test zeigt zudem: Der Branche fehlt es an Lösungen für neue Herausforderungen wie der Sicherheit von smarten Geräten im Haushalt. So preist Eset einen «Heimnetzwerkschutz» an, der letztlich keiner ist: Das Programm spürt zwar veraltete Software bei Geräten im WLAN-Netz auf, bei Kunden von Kabelanbietern funktioniert das allerdings nicht. Zudem wird der Nutzer nicht gewarnt, wenn unbekannte Geräte im heimischen Netzwerk auftauchen. Alle kostenpflichtigen Testkandidaten seien allerdings die bessere Wahl, bevor man sich auf den Windows Defender verlässt, so das Fazit des Magazins. Im Test ließ das Gratis-Sicherheitspaket mehr als ein Prozent aller aktuellen Schadprogramme durch.
Bei vielen Programmen sei ein Kauf ohne Abo entweder überhaupt nicht möglich (Norton und McAfee) oder der Haken ist vorab bereits gesetzt und muss beim Kauf entfernt werden (Bitdefender und Kaspersky), kritisiert Computer BILD. Nur Eset und F-Secure verzichten ganz auf Abo-Angebote, bei G Data kann der Nutzer freiwillig einen Haken für das Abonnement setzen.