7.6 C
Flensburg
Donnerstag, März 28, 2024

Unify weitet indirekten Vertrieb aus

TK-Spezialist Unify weitet nach der Übernahme durch Atos SE den indirekten Vertrieb aus. Aber auch der IT-Dienstleister Atos will die eigenen Kernthemen jetzt über den Channel vermarkten.

Die französische Unify-Mutter Atos SE ist durch die Akquisitionen von Siemens IT Solutions & Services 2011 und Bull im Jahre 2014 zum zweitgrößten IT-Dienstleistungsunternehmen der Welt aufgestiegen. Siemens ist dabei zum größten Anteilseigner geworden. Im Januar 2016 folgte die Übernahme von Unify. Die Münchner Unify GmbH & Ko. KG indes ist aus der 2006 erfolgten Aufspaltung von Siemens COM beziehungsweise Siemens Enterprise Communications hervorgegangen. «Wir sind nach wie vor Lösungsanbieter, aber wir wollen Lösungs-Know-how auch mit Technologie-Know-how verbinden“, erläutert Atos-Deutschlandchef Winfried Holz die Strategie hinter der Akquisition von Unify. Die Mitte 2013 von Unify vorgestellte Collaboration-Plattform Circuit passe sehr gut in das Konzept von Atos, sich als Beratungsunternehmen und Systemintegrator auch Kerntechnologien anzueignen, um die Kunden bestmöglich zu beraten und zu bedienen. Unify bringe zudem den für das deutsche Mittelstandsgeschäft wichtigen Channel-Ansatz mit. «Wir lernen jetzt erst das Thema indirekte Kanäle, das haben wir bei Atos in der Form bisher noch nicht gehabt», so Holz. Bei Atos habe man erkannt, dass die eigenen Kernthemen wie IT-Digitalisierung und Cloud künftig auch immer mehr über indirekte Kanäle «vertrieben werden können und müssen.»

Thomas Veit, der als Unfify Senior Vice President EMPAC den Channel-Vertrieb in EMEA, Russland und in der Asienpazifik-Region (APAC) leitet, sieht im deutschen Mittelstand bezüglich Cloud-Technologien noch etwas Zurückhaltung. Holz ist aber überzeugt, dass die Anfragen aus dem Mittelstand über mittelständische regionale Partner zunehmen werden. Schon wegen fehlender Skaleneffekte könnten Mittelständler ein Cloud-Angebot allein nicht zur Verfügung stellen, dazu brauche es große Player wie Atos im Hintergrund. «Und deshalb ist Unify so spannend für uns, weil wir lernen, wie die indirekten Kanäle funktionieren», bekräftigt er. Die Münchener haben im September auf Anfrage der Partner damit begonnen, Circuit als Resail-Modell über die Distribution zu vertreiben. Den Anfang haben Also und Komsa gemacht. Unify komme es zudem darauf an, im IT-Channel mehr Partner zu gewinnen.

Auch wenn Atos bislang kaum auf den indirekten Vertrieb gesetzt hat, sind Veit und Thomas Schmieske, Seniror Vice President Channel Germany & Austria, davon überzeugt, dass die neue Mutter dazu beitragen werde, die Channel-Strategie und den Zugang zu den IT-Partnern auszuweiten. In der von Veit verantworteten EMPAC-Region ist die Zahl der Partner seit Oktober 2015 um 45 Prozent gestiegen. In Deutschland zählt Unify insgesamt 583 Reseller. Laut Schmieske wird jetzt bereits der überwiegende Teil der Produkte beziehungsweise Lösungen in Deutschland indirekt vertrieben. Für die Business-Lösung gibt Unify in der zweiten Oktoberwoche auch den Startschuss für das nutzerbezogene flexible Bezahlmodell «Pay-as-you-go» auf Monatsbasis mit der neuen Abrechnung über die Distribution.

Atos Germany ist mit einem Umsatz von 930 Millionen Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2016 der zweitwichtigste Markt nach den USA. Für 2015 hat Atos einen weltweiten Umsatz in Höhe von rund 12 Milliarden Dollar und global 100.000 Mitarbeiter ausgewiesen, 12.000 davon allein in Deutschland. Managed Services stellten mit 51 Prozent der größten Umsatzanteil, gefolgt von Consulting und Systemintegration mit 35 Prozent und Worldline E-Payment Services mit 12 Prozent. Atos hat das Unternehmen im Juni 2014 an die Börse gebracht. 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Joao Silva wird EMEA-Chef von Pure Storage

Pure Storage stellt Joao Silva als VP EMEA and Latin America vor.

CPN mit Jahreskongress

Das IT-Netzwerk CPN, das zur Byteclub-Gruppe gehört, startet Ende April seine traditionelle Jahresversammlung.

Datev kann Umsätze trotz Wirtschaftsflaute steigern

Der genossenschaftlich organisierte Nürnberger Datendienstleister Datev hat im vergangenen Jahr der Wirtschaftsflaute getrotzt und seine Umsätze deutlich ausgebaut.