Das in San Francisco ansässige Unternehmen entschuldigte sich: «Sie vertrauen darauf, dass wir Ihre Auswahl einhalten, wir haben dabei versagt», schrieb Twitter mit Blick auf die persönlichen Einstellungen. «Es tut uns leid, dass das passiert ist.» Das Unternehmen treffe Vorkehrungen, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederhole. Unter den weitergegebenen Daten war auch die mit kryptologischen Verfahren verschleierte Geräte-Identifikationsnummer.Bereits im Mai hatte Twitter eingeräumt, dass unter bestimmten Umständen Ortungsdaten eines Nutzers mit einem Werbekunden geteilt werden konnte. Betroffen waren zum Beispiel Nutzer, die mehrere Twitter-Accounts haben und bei manchen von ihnen den Aufenthaltsort freigeben. Durch einen Fehler seien möglicherweise auch die Ortungsdaten bei den Accounts gesammelt worden, bei denen sie vom Nutzer gesperrt worden waren, erklärte Twitter damals. Die weitergegebenen Daten seien aber nicht mit Twitter-Namen oder der Nutzer-Identifikationsnummer verknüpft gewesen.
Twitter hatte sein Werbegeschäft im vergangenen Quartal deutlich ausgebaut. Wie der Kurznachrichtendienst Ende Juli mitteilte, stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 841 Millionen Dollar (rund 750 Mio Euro). Unterm Strich verbuchte Twitter einen Quartalsgewinn von 1,1 Milliarden Dollar – den Ausschlag dafür gab aber eine Steuergutschrift von gut einer Milliarde Dollar. Die Zahl täglich aktiver Nutzer, denen Twitter Werbung zeigen kann, legte binnen drei Monaten von 134 auf 139 Millionen zu. Die Anzeigen gibt es auf der Website von Twitter sowie in hauseigenen Apps des Dienstes auf Mobil-Geräten zu sehen. Zugleich gibt es einige spezialisierte Programme zur Twitter-Nutzung ohne Werbung. (dpa)