Cloud-Telefonieanlagen werden von kleineren und mittelständische Unternehmen (KMUs)bislang nur zögerlich eingesetzt. Das soll eine Kooperation zwischen Nfon und der Deutschen Telekom jetzt ändern. Auf Basis der Nfon-Technologie haben die beiden Unternehmen in nur einem halben Jahr eine bezahlbare Plug-and-Play-fähige Cloud-PBX-Lösung für KMUs ins Rollen gebracht, wie Jürgen Städning von Nfon betont. «Ich bin stolz, dass wir es so schnell umgesetzt haben», fügt Telekom-Manager Dirk Backofen hinzu und betont, dass man auch in Zukunft nicht alle Produkte mit Plug-and-Play ausstatten werde. Für netto nur 5,95 Euro pro Port lassen sich bis zu drei stationäre und mobile IP-fähige Geräte so einbinden, dass für den Anrufer gar nicht erkennbar ist, ob man im Büro ist oder mit dem Smartphone gerade unterwegs ist. Aufwändige Wartungsmaßnahmen für bestehende Telefon-Hardware entfallen, sagt Backhaus und fügt hinzu: «Keiner will mehr in On-Premise-Hardware investieren.» Die beiden Anbieter haben sich bei der Digitalisierungsbox für KMUs bewusst für die Standard-Variante der Firma Bintec entschieden. Zielgruppe für die Lösung sind sogenannte V3- und V4-Kunden in der Segment-Pyramiden des Rosa Riesen. V3 reicht bis etwa 100 Mitarbeiter, V4 von einem Einmann- bis zu einem Zehnmann-Betrieb, so Backofen. Diese decken mit 2,5 von 2,6 Millionen Kunden den Großteil des Geschäftskunden-Segments der Deutsche Telekom ab. Die vorliegende Lösung sieht Mehrgeräteanschlüsse mit in der Regel zehn Rufnummern aber ohne Durchwahlfähigkeit mit einer Kopfstellrufnummer vor. Deshalb liege die typische Unternehmensgröße bei 20 bis maximal 40 Mitarbeitern, so Städning. Größere Unternehmen verlangten nach durchwahlfähigen Anschlüssen, die wiederum einen SIP-Trunk erforderten. Das sei die nächste Stufe, und sobald diese da ist, werde man mit einer entsprechenden gemeinsamen Ankündigung aufwarten können.
Wie Telekom-Manager Dirk Backofen betont, wolle man auch Partner mit ins Boot nehmen, Fokus für die Lösung sei aber die Online-Vermarktung. Was den möglichen Vertrieb über die Distribution angeht, sagt er: «Da muss ich derzeit passen.» Hier stelle sich auch die Frage, ob der Nettopreis von 5,95 Euro noch haltbar sei, denn die Distributoren würden meist mit Mindestmargen arbeiten, die ein Umsatz von unter 10 Euro in der Regel nicht rentabel erscheinen ließen. Städning legt Wert darauf zu unterstreichen, dass auch die Entwicklung für Kunden aus anderen Ländern in Deutschland erfolgt. Die neue Cloud-Telefonie-Lösung richtet sich zwar an kleine und mittelständische Unternehmen, Privatkunden können sich laut Backofen aber auch registrieren lassen. Den First-Level-Support übernehme die Deutsche Telekom. Fragen, die den Second- und Third-Level-Support betreffen, würden von Nfon beantwortet werden.