Der massive Wandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung braucht aus Sicht von Telekom-Chef Timotheus Höttges eine umfassende gesellschaftliche Debatte. Es gebe eine große Zahl von Menschen, die fürchten, ihre Jobs zu verlieren oder im Alter zu verarmen. Diese Sorgen müsse man nicht nur ernst nehmen, sondern Politik und Wirtschaft müssten Lösungen finden, um diese Menschen nicht an radikale politischen Gruppen oder Parteien zu verlieren. «Viele Menschen fürchten die Veränderungen», sagte Höttges am Sonntag auf der Internetkonferenz DLD in München. «Jede Woche unterschreibe ich Karten, in denen ich Mitarbeitern gratuliere, die seit 50 Jahre für das Unternehmen arbeiten.» Jetzt entwickele sich aber eine Arbeitswelt, in der niemand so lange Zeit für eine Firma arbeiten können werde.
«Wir können nicht sagen, dass alles beim Alten bleibt, während es fundamentale Veränderungen im Arbeitsleben gibt», forderte Höttges. «Wie gehen wir mit den ganzen Menschen um, die nicht qualifiziert sind für die nächste Generation?» Man müsse deshalb ernsthaft über ein Mindesteinkommen sprechen. (dpa)