Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten umfassenden Importzölle könnten für Technologiekonzerne wie Apple, Dell und HP drastische Folgen haben. Laut einer Analyse von Morgan Stanley Research bleibt diesen Unternehmen kaum eine andere Wahl, als die Preise für ihre Produkte zu erhöhen, berichtet das US-Portal crn.com.
Trump hatte sogenannte «reziproke Zölle» zwischen 25 und 54 Prozent auf Waren aus rund 60 Ländern angekündigt – darunter wichtige Produktionsstandorte wie Vietnam, Taiwan und Thailand. Weitere Strafzölle auf chinesische Produkte könnten die Importkosten sogar auf bis zu 104 Prozent steigen lassen.
Da Apple, Dell und HP einen Großteil ihrer Produktion in Südostasien abwickeln, zählen sie laut Morgan Stanley zu den am stärksten betroffenen Unternehmen. Die bisherigen Versuche, sich durch Produktionsverlagerungen aus China abzusichern, reichen angesichts der neuen Zollpolitik nicht mehr aus. So fertigt Apple zwar bereits 15 Prozent seiner iPhones in Indien und MacBooks für den US-Markt in Vietnam. Auch Dell und HP produzierten vermehrt in Vietnam und Thailand – doch diese Länder sind nun ebenfalls von Zöllen betroffen.
Ein Wechsel der Produktion in die USA sei laut Morgan Stanley unrealistisch: Hohe Kosten, Zeitaufwand, Fachkräftemangel und politische Unsicherheiten machten diesen Schritt unattraktiv. Allein der Aufbau eines Werks könne Jahre dauern und Milliarden verschlingen.
Die Analysten bezeichnen die Lage als «Lose-Lose-Situation». Eine Preiserhöhung sei der wahrscheinlichste Weg zur Kostenkompensation – mit negativen Folgen für die Nachfrage und die Inflation. Apple drohen Zusatzkosten von bis zu 33 Milliarden Dollar pro Jahr. Für Dell und HP könnten die Zölle sogar ihre kompletten Jahresgewinne auffressen.
Die betroffenen Unternehmen betonen ihre «agilen» und «resilienten» Lieferketten, halten sich zu konkreten Maßnahmen jedoch bedeckt. Klar ist: Der globale Technologiemarkt steht vor einer Phase massiver Unsicherheit.