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Donnerstag, November 27, 2025

Start-ups mit Geldsorgen – ein Drittel denkt an Abwanderung

Gestiegene Zinsen und risikoscheue Geldgeber machen deutschen Start-ups weiter zu schaffen. In einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben rund acht von zehn Start-ups an, dass Investoren wegen der schwachen Konjunktur deutlich zurückhaltender geworden seien.

Gestiegene Zinsen und risikoscheue Geldgeber machen deutschen Start-ups weiter zu schaffen. In einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben rund acht von zehn Start-ups an, dass Investoren wegen der schwachen Konjunktur deutlich zurückhaltender geworden seien. Gut 70 Prozent haben demzufolge in den kommenden 24 Monaten Kapitalbedarf – im Schnitt gehe es um 2,3 Millionen Euro, teilte der Verband am Montag in Berlin mit. Das sei ein Rückgang um fast ein Drittel zum Vorjahr mit damals 3,3 Millionen Euro

Lediglich 17 Prozent der Start-ups mit Kapitalbedarf haben laut der Umfrage unter 203 Tech-Firmen die Finanzierung für die nächsten zwei Jahre gesichert, mehr als drei Viertel (79 Prozent) seien noch auf der Suche. 14 Prozent von ihnen halten es demnach für unwahrscheinlich, dass sie das benötigte Geld auftreiben könnten.

Auch mangelndes Wagniskapital bleibt aus Sicht er Gründerszene ein Problem. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Gründer sei der Meinung, dass es in Deutschland genug Wagniskapital gebe. Ebenfalls rund ein Drittel (34 Prozent) überlege, mit dem eigenen Start-up ins Ausland zu gehen, da es in Deutschland zu wenig Kapital gibt. Ein Börsengang hierzulande sei dagegen für Mehrheit keine Option.

«Viele Start-ups mussten zuletzt auf die Kostenbremse treten und ihre Profitabilität erhöhen, dadurch ist der durchschnittliche Kapitalbedarf zurückgegangen», sagte Niklas Veltkamp, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. Die Zurückhaltung der Investoren dürfe nicht Wachstum und Expansion deutscher Start-ups bremsen. Die Politik müsse die Bedingungen schaffen, damit neue Investoren wie Pensionskassen oder Versicherungen verstärkt in Start-ups investieren könnten.

Nach einem Boomjahr 2021, als die hiesige Start-up-Branche von einem Digitalisierungsschub in der Pandemie und risikofreudigen Investoren profitierte, hatte sich der Markt 2022 gedreht. Angesichts von Ukraine-Krieg, schwacher Konjunktur und Zinsanstieg hielten sich Investoren zuletzt mit Geldspritzen zurück. Die Gründerbranche gilt als Innovationstreiber für die Wirtschaft. In Deutschland fehlt es aber an Wagniskapital gerade für größere Finanzierungsrunden. (dpa)

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