Der Technologieinvestor Silver Lake streicht angesichts bislang mauer Akzeptanz die Mindestannahmeschwelle in seinem Übernahmeangebot für die Software AG. Der Verzicht auf die Schwelle von 50 Prozent plus einer Aktie unterstreiche die langfristige Unterstützung für den Softwareanbieter aus Darmstadt, hieß es von Silver Lake am Dienstag. Mit dem Schritt verlängert sich die Frist zur Annahme des Angebots um zwei Wochen bis zum 28. Juni. Ursprünglich wäre sie Mittwochmitternacht ausgelaufen.
Bis Dienstagmittag ist das Angebot für rund 25,5 Prozent der Aktien angenommen worden – darin sind bereits 25,1 Prozent aus einem Kaufvertrag mit der Großaktionärin Software-AG-Stiftung enthalten. Rund 5 Prozent der Anteile hatte sich Silver Lake zusätzlich am Markt beschafft, sodass der Anteil des Investors bei insgesamt über 30 Prozent liegt.
Profiinvestoren dienen ihre Anteile in einem Übernahmeprozess oft erst spät an. Viele Investoren hatten sich allerdings auch unzufrieden mit dem Angebot von Silver Lake gezeigt, das von der Unternehmensführung unterstützt wird. Denn mit dem Finanzinvestor Bain Capital hat ein Rivale in Aussicht gestellt, über seine Beteiligungsgesellschaft Rocket Software mindestens 34 Euro je Papier zu zahlen – wenn Silver Lake und die Stiftung einschlagen sogar 36 Euro. Bain will die Software AG mit Rocket Software fusionieren.
Software-AG-Vorstandschef Sanjay Brahmawar hat mehrfach erklärt, in Silver Lake den passenden Partner für den von ihm eingeleiteten Konzernumbau gefunden zu haben und will diesen mit dem Technologieinvestor fortsetzen. (dpa)