Bundeskanzler Olaf Scholz trifft am Montag den Chef des US-Chipherstellers Intel, Pat Gelsinger. Das Unternehmen verhandelt derzeit mit der Bundesregierung über höhere Finanzhilfen bei seiner geplanten Ansiedlung mehrerer Fabriken in Sachsen-Anhalt. Berichte über eine grundsätzliche Einigung bestätigte die Bundesregierung am Freitag nicht. Man sei optimistisch, dass die Ansiedlung einer solchen Schlüsseltechnologie gelinge. Aus Regierungskreisen hieß es zudem, Deutschland solle als Mikroelektronik-Standort gestärkt werden. «Natürlich muss der Rahmen hierfür passen, auch was die Förderhöhe betrifft.» Die Gespräche liefen noch.
Zuerst hatte das «Handelsblatt» online über eine grundsätzliche Einigung auf höhere Förderung berichtet. Demnach soll das US-Unternehmen rund 9,9 Milliarden Euro statt der bislang zugesagten 6,8 Milliarden Euro bekommen. Die Vereinbarung solle in den nächsten Tagen finalisiert und Anfang nächster Woche in Berlin unterzeichnet werden. In Kürze ist auch ein Treffen von Gelsinger mit Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) geplant.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte mehr Geld aus dem Bundeshaushalt für Intel zuletzt abgelehnt. Die zusätzlichen Mittel sollen dem Vernehmen nach nun aus einem anderen Topf kommen.
Im März 2022 hatte Intel bekanntgegeben, dass in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt ab 2027 Chips produziert werden sollen. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen. Die Investitionssumme hatte Intel damals mit mindestens 17 Milliarden Euro angegeben. Wegen steigender Bau- und Energiekosten könnte es jedoch teurer werden. (dpa)