Europas größter Softwarehersteller SAP ist auch dank des schwachen Euro besser durch das schwierige dritte Quartal gekommen als befürchtet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit knapp 2,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau, wie das Dax-Schwergewicht am Dienstag in Walldorf mitteilte. Das war mehr als von Analysten zuvor im Schnitt geschätzt.
Bereinigt um Wechselkurseinflüsse wäre das operative Ergebnis um 8 Prozent gefallen. Das Management hatte bereits angedeutet, dass Investitionen in das Cloudgeschäft auf den Ergebnissen lasten würden. Vorstandschef Christian Klein sprach in einer Telefonkonferenz von einem Wendepunkt – das vierte Quartal dürfte schon deutlich besser ausfallen.
Der Umsatz legte insgesamt um 15 Prozent auf unerwartet hohe 7,84 Milliarden Euro zu – zwei Drittel des Zuwachses kamen aus Währungseffekten. Während die Softwarelizenzen schwächer als erwartet abschnitten, konnte SAP beim erklärten Wachstumsfeld aus der Cloud ein Umsatzplus von 38 Prozent vorweisen – getrieben von der Kernsoftware S/4 Hana.
Unter dem Strich allerdings brach der Nettogewinn von SAP um 61 Prozent auf 547 Millionen Euro ein. Vor einem Jahr hatten Beteiligungsergebnisse des Risikokapitalfonds Sapphire Ventures, der vorwiegend in Start-ups investiert, die Gewinne deutlich in die Höhe getrieben. (dpa)