Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden insgesamt 18 verschiedene Objekte durchsucht und einer ersten Schätzung zufolge über 100.000 verdächtige Datenträge sichergestellt, die nun auf ihre Echtheit überprüft werden. Viele Händler hätten Microsoft in den letzten Monaten kontaktiert und sich über die verdächtigen Angebote von PC Fritz beschwert. Die gefälschten Datenträger seien Sicherungskopien nachempfunden, die Dell zuweilen PCs beifüge, auf denen Windows 7 legal vorinstalliert sei (so genannte Reinstallations DVDs). Die Microsoft bereits vorliegenden Raubkopien seien von PC Fritz mit einer eigenen Verpackung und einem ebenfalls gefälschten Echtheitszertifikat versehen und zu weit unter dem Marktpreis liegenden Konditionen vertrieben worden. Woher die Fälschungen kommen, sei noch nicht geklärt.
PC Fritz sei erst im letzten Winter am Markt wahrnehmbar geworden, so Microsoft. Durch sehr günstige Preise und ein aggressives Marketing sei es dem Händler jedoch in kurzer Zeit gelungen, einen großen Marktanteil zu erlangen. So wurden Bustouren durch mehrere deutsche Großstädte organisiert und Straßenpartys veranstaltet, an denen auch Prominente teilnahmen. „Wir sind erleichtert, dass dem Treiben von PC Fritz vorerst ein Ende gesetzt worden ist”, so Joachim Rosenögger, Ermittlungsleiter Produktpiraterie bei Microsoft.