Geschworene in Kalifornien haben entschieden, dass der SAP-Konkurrent Oracle dem Computer-Konzern Hewlett-Packard Enterprise drei Milliarden Dollar (rund 2,7 Milliarden Euro) in einem seit Jahren andauernden Chip-Streit zahlen soll. Das berichteten am Donnerstag unter anderem der Finanzdienst Bloomberg und das «Wall Street Journal» aus dem Gericht. Oracle kündigte demnach umgehend an, in Berufung zu gehen. Auslöser für das Verfahren war die Entscheidung von Oracle, im Jahr 2011 die Entwicklung von Software für den Server-Prozessor Itanium einzustellen. Hewlett-Packard argumentierte, das sei eine Vertragsverletzung gewesen, mit der die Erfolgsaussichten von Itanium verschlechtert worden seien – und brachte den Schritt auch mit dem Kauf des Server-Anbieters Sun Microsystems durch Oracle in Verbindung. Oracle wies die Vorwürfe zurück und konterte, der gemeinsam mit Intel entwickelte Itanium-Prozessor sei da bereits wenig populär gewesen. Nach einer Gerichtsentscheidung aus dem Jahr 2012 hatte Oracle bereits die Entwicklung von Software für Itanium wieder aufgenommen.
Bei der Aufspaltung von Hewlett-Packard im vergangenen Jahr war der Streit mit Oracle vom neuen Unternehmen HP Enterprise (HPE) übernommen worden, das sich unter anderem auf Server und Technik für Rechenzentren spezialisiert. (dpa)