Microsoft war eine der treibenden Kräfte hinter den europäischen Kartellermittlungen gegen Google. Jetzt schließen die Konkurrenten einen Nichtangriffspakt.
Die Erzrivalen Google und Microsoft wollen einander nicht mehr bei Regulierungsbehörden angreifen. Microsoft habe beschlossen, die Beschwerden gegen Google zurückzuziehen, sagte ein Sprecher dem Technologieblog «Recode»: «Wir werden uns weiterhin darauf konzentrieren, aktiv um Geschäft und Kunden zu konkurrieren.» Auch Google erklärte, man wolle, dass die Unternehmen nicht in rechtlichen Streitigkeiten, sondern mit ihren Produkten im Wettbewerb stünden. Die Nachricht kam am Freitag, kurz nachdem die europäischen Kartellwächter Google den Missbrauch einer Marktdominanz beim Smartphone-System Android vorgeworfen hatten. Microsoft hatte mit seinen Beschwerden einen Anstoß für die jahrelangen Wettbewerbsermittlungen der EU-Kommission gegen Google gegeben. Zunächst warf Brüssel dem Internet-Konzern vor einem Jahr die Benachteiligung von Konkurrenten und Verbrauchern bei der Shopping-Suche vor. In den Verfahren gab es inzwischen auch diverse andere Beschwerdeführer außer Microsoft. Der Windows-Konzern stand selbst lange im Visier europäischer Wettbewerbshüter und zahlte hunderte Millionen Euro an Bußgeldern. Die Einigung sei seit einiger Zeit vorbereitet worden, erklärten die Unternehmen «Recode». Bereits vor einiger Zeit war bekanntgeworden, dass Microsoft aus der Industriegruppe ICOMP ausgetreten war, die Google Wettbewerbsverstöße vorwirft. Die ähnlich gestimmte Allianz FairSearch verließ Microsoft ebenfalls. Der Windows-Konzern ließ auch seine Patentklagen gegen Google fallen, verlangt aber weiterhin Lizenzzahlungen von Herstellern von Android-Geräten.
Die beiden Branchen-Schwergewichte konkurrieren unter anderem bei Cloud-Diensten, Büroprogrammen, der Websuche und Betriebssystemen. Zwischen ihnen brach häufig eine unverhohlene Feindseligkeit durch. So stand Microsoft mit hinter PR-Kampagne «Scroogled», die Google harsch angriff. Und als Microsoft das Handy-Geschäft von Nokia kaufte, twitterte der damalige Google-Manager Vic Gundotra: «Aus zwei Puten zusammen wird kein Adler.» Das Tauwetter zwischen Google und Microsoft wurde durch den Wechsel in den Chefetagen begünstigt. Der Microsoft-Urgestein Steve Ballmer und der langjährige Google-Chef Eric Schmidt gerieten immer wieder aneinander. Jetzt wird Microsoft von Satya Nadella geführt, und bei Google übernahm im vergangenen Jahr Sundar Pichai, nachdem sein Vorgänger Larry Page an die Spitze des neuen Mutterkonzerns Alphabet gewechselt war. Nadellas Kurs besteht darin, Microsoft Dienste auf alle Plattformen zu bringen, statt nur auf Windows zu setzen. Googles Android ist mit mehr als einer Milliarde Nutzer dabei unverzichtbar. (dpa)
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