Bot-Software, die sich mit Menschen unterhält, wird nach Ansicht eines Experten maßgeblich die nähere Zukunft prägen. «Bots sind die neuen Apps», sagte Microsoft-Manager Peter Jaeger am Dienstag in Berlin. «Es geht darum, die menschlichen Fähigkeiten zu ergänzen.» Darum, eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine zu erstellen, nicht gegen die Maschine. Jaeger präsentierte etwa einen Chat-Bot, der unkompliziert bei der Flugbuchung unterstützt. Oder ein Programm, das über Fotos von Nutzern Produktempfehlungen abgibt. Zeitgleich räumte das Mitglied der Microsoft-Geschäftsführung in Deutschland auch Probleme ein. So hatte der US Konzern die Chatbot-Software «Tay» im März diesen Jahres nach kurzer Zeit vom Netz nehmen müssen, weil Nutzer sie durch Tricks massenhaft zu rassistischen Entgleisungen verleiten konnten. «Mit Tay haben wir tatsächlich Fehler gemacht», sagte Jaeger.
Das Programm sollte mit Hilfe einfacher Antwort-Algorithmen über Twitter den Anschein einer Konversation mit Menschen aufrechterhalten, aber auch aus Unterhaltungen lernen. In Asien habe der Chatbot wunderbar funktioniert, erklärte Jaeger. Die User hätten mit ihm kommuniziert und Antworten bekommen. Doch nachdem das Programm auf dem westlichen Markt gelauncht worden sei, hätten Idioten dummes Zeug damit angestellt. (dpa)