Auch Microsoft will keine Gesichtserkennungs-Software mehr an die US-Polizei verkaufen, bis es eine gesetzliche Regelung gibt. Der rechtliche Rahmen dafür müsse auf Grundlage der Menschenrechte erfolgen, sagte der Chefjustiziar des US-Konzerns, Brad Smith, am Donnerstag bei einer Veranstaltung der «Washington Post». Zuvor hatte Amazon die Versorgung der Polizei mit der Gesichtserkennungs-Software «Rekognition» für ein Jahr ausgesetzt. IBM stieg diese Woche ganz aus dem Geschäft aus.
Zuletzt verstärkte sich in den USA Kritik am breiten Einsatz von Gesichtserkennung, weil damit Überwachung von Menschen und die Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen möglich ist. Städte wie San Francisco untersagen die Nutzung bereits. Bei der Gesichtserkennung werden zur Identifizierung einzelner Menschen Kamerabilder mit Datenbanken abgeglichen. Befürworter entgegnen, damit könnten Straftaten schneller aufgeklärt werden. Die Polizei hat aber auch andere Möglichkeiten. So sorgte Anfang des Jahres die Firma Clearview AI für Aufsehen, die einfach eine Datenbank aus Millionen öffentlich zugänglicher Fotos von Online-Diensten zusammentrug. Google, YouTube und Twitter forderten die Firma auf, das Abgreifen von Bildern zu unterlassen. (dpa)
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