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Loewe: Restrukturierung vor Abschluss

Loewe verhandelt derzeit mit zehn potenziellen Investoren. 150 weitere Mitarbeiter werden entlassen. Der Vertrieb über Retailer wird gestartet.

Sieht nicht nach Schutzschirm aus: Auftritt von Loewe auf der diesjährigen IFA
Sieht nicht nach Schutzschirm aus: Auftritt von Loewe auf der diesjährigen IFA

Das Interesse potenzieller Investoren an der Loewe AG sei groß. Das Unternehmen stehe zurzeit in Verhandlungen mit zehn potenziellen Investoren, die „ernsthaftes und langfristiges Interesse an einem Investment formuliert haben“, teilte der Hersteller mit. „Wir nehmen uns für die Investorensuche die notwendige Zeit, bis wir den richtigen Partner gefunden haben und konzentrieren uns dabei nunmehr auf einige wenige, besonders zukunftsträchtige und erfolgversprechende Angebote“, so der Vorstandsvorsitzende der Loewe AG, Matthias Harsch. Sowohl die begleitenden Banken als auch die Bayerische Staatsregierung zeigten weiterhin die Bereitschaft, die Restrukturierung von Loewe zu begleiten. 

Um einem Investor eine „positive Ergebnisprognose für 2014“ liefern zu können, kommt es zu einem weiteren Personalabbau: 150 weitere Mitarbeiter müssen gehen. Der Personalabbau soll „möglichst sozialverträglich“ umgesetzt werden. Um den Absatz anzukurbeln, setzt Loewe künftig auf den Vertrieb über Retailer. Bislang vermarktete das Unternehmen seine Produkte überwiegend über den Fachhandel. Die Flächenmärkte sollen besonders im „Premium-Einstiegsbereich“ zum Zug kommen.

Loewe steht seit 17. Juli unter Gläubigerschutz. Innerhalb von drei Monaten muss die Gesellschaft frisches Kapital auftreiben. Nach dem negativen Jahresergebnis 2012, führte im ersten Halbjahr 2013 die allgemeine Marktschwäche für LCD-TVs in Europa für Loewe zu einem deutlichen Umsatzrückgang um 39 Prozent auf 76,5 Millionen Euro. Deutschland hatte das Schutzschirmverfahren als besondere Form des Insolvenzverfahrens im vergangenen Jahr eingeführt, um angeschlagenen Unternehmen die Angst vor dem Insolvenzrichter zu nehmen. Voraussetzung ist, dass eine Zahlungsunfähigkeit lediglich droht, aber noch nicht eingetreten ist. Über eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Anbieter Hisense sollen Synergien genutzt werden.

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