Der neue Präsident des Lehrerverbands, Stefan Düll, trommelt für einen neuen «Digitalpakt» für die Schulen. «Es braucht den schulpolitischen Doppelwumms, einen vom Bund und einen von den Ländern», sagte Düll der «Augsburger Allgemeinen» (Dienstag). Er kritisierte, dass im Haushaltsentwurf des Bundes für kommendes Jahr keine neuen Mittel eingeplant seien. Eine regelmäßige Wartung und Aktualisierung von Tablets und Notebooks sei aber zentral: «Man darf die Schulen nicht auf Geräten sitzen lassen, wenn diese dann ausgenudelt sind.»
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo warnte die Ampel-Koaltion in Berlin vor «Wortbruch». «Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie die Zusagen aus dem Koalitionsvertrag zum Digitalpakt auch einhalten wird», sagte der Freie-Wähler-Politiker der Zeitung. «Die Folgen liegen klar auf der Hand. Wenn der Bund nicht mehr zu seinen Zusagen stehen würde, wäre das schmerzlich, und Bayern müsste mit zusätzlichen, eigenen Mitteln einspringen.» Vom nächsten Jahr an solle jedes Kind ab der fünften Klasse ein eigenes Gerät bekommen. Allein das koste den Staat jährlich rund 150 Millionen Euro.
Der Digitalpakt Schule ist ein Förderprogramm zum technischen Ausbau der Schulen – etwa mit WLAN oder Tablets. Er läuft bis 2024. Im Koalitionsvertrag hatte die Ampel angekündigt, mit den Ländern einen «Digitalpakt 2.0» auf den Weg zu bringen, der die «nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration umfassen» solle. Konkrete Pläne liegen bisher nicht vor. Beim Digitalpakt hatte der Bund bisher den Löwenanteil getragen, die Länder mussten zehn Prozent beisteuern. (dpa)