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Dienstag, April 16, 2024

Lancom bringt Netzwerk-Management in die Cloud

Als «Paradigmenwechsel» bezeichnet Lancom-Gründer Ralf Koenzen die Möglichkeiten des Software-Defined Networking und der Management-Cloud als neue Management-Instanz.

War die «LMC» genannte Administrationsplattform Lancom Management Cloud bei der Vorstellung auf der CeBIT 2016 zunächst nur auf Router und Access Points beschränkt, lassen sich darüber nun auch Switches und Gateways verwalten und überwachen. Und das wie mit einer App ganz bequem per PC oder Tablet. 14 Jahre nach dem Management-Buyout von der Elsa AG wird Lancom Systems mit einem voraussichtlichen Wachstum von etwa 25 Prozent «wieder einmal das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte“ hinlegen», freut sich Vertriebschef Stefan Herrlich, der 2013 Miteigentümer wurde. Dabei seien die neuen Möglichkeiten mit LMC noch gar nicht eingerechnet. «Daher sehen wir sehr zuversichtlich dem neuen Geschäftsjahr und den Jahren darüber hinaus entgegen», so Herrlich. Lancom-Gründer Ralf Koenzen zufolge hat sich die Zahl der Mitarbeiter seit 2002 von 27 auf 270 verzehnfacht. Stolz verweisen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter auf ihr 30-köpfiges Entwicklungsteam, das in anderthalb Jahren das SDN-geführte Netzwerkmanagement auf den Weg gebracht habe. Als glückliche Fügung des Schicksals sehen die beiden Geschäftsführer, dass sich ihnen nach der Übernahme des IT-Startups Ocedo durch Riverbed eine sehr erfahrene sechsköpfige Cloud-Vertriebsmannschaft angeboten hat, welche die Kollegen bei Lancom auch entsprechend schulen soll. Mit der Entscheidung, das neue Team unter der Leitung von Ralf Haubrich und mit der neuen Regional Sales Managerin LMC Claudia Wolf zu übernehmen, habe man nicht lange gezögert. Hier zeige sich wieder einmal der Vorteil eines privat geführten Unternehmens, meint Herrlich.

Koenzen bezeichnet die Lancom Management Cloud als neue Dimension des Netzwerk-Managements. Statische Netzwerk-Architekturen könnten mit neuen Trends und Technologien wie Industrie 4.0, Internet der Dinge (IoT), BOYD und Cloud Computing nicht mehr Schritt halten, weil dadurch immer komplexere Infrastrukturen entstehen würden. Nachträgliche Erweiterungen seien kaum wirtschaftlich oder durchführbar. Da komme die SDN-Thematik ins Spiel, weil sie gewisse Intellizenz in die Netzwerke bringe und helfe, die Abläufe zu automatisieren. «Netzwerk-Automatisierung» heißt das Zauberwort. Alle beteiligten Netzwerkkomponenten werden automatisch errechnet und ausgerollt.

Unterstützt werden über 320.000 der 1,9 Millionen von Lancom seit Gründung auf den Markt gebrachten Gateways, Router, WLAN-Router, Switches und Access-Points. Voraussetzung ist ein zum Jahreswechsel erwartetes Update des Betriebssystems LCOS auf die Version 10. In Frage kommen alle Geräte, die seit Ende 2015 im Umlauf sind. Im Fokus stehen dabei Switches, die man als Hardware zwar einkauft, wofür man aber schließlich die Softwareentwicklung übernommen habe, so Koenzen. Unterstützt werden auch auch virtuelle Netzwerkstrukturen wie VLANs und Multi-VPN sowie verschiedene SDN-Technologien. Die Lösung sei zudem skalierbar und für Netzwerke aller Größenordnungen geeignet, weil sich das Ausrollen beliebig oft replizieren lasse, erklärt Koenzen. Lancom bietet LMC in drei verschiedenen Varianten an. Ab sofort verfügbar ist die in Aachen am Stammsitz gehostete Public-Cloud-Lösung, möglich sind aber auch das «Self-hosting» direkt beim Endkunden oder das Hosting in den Rechenzentren der Systemhauspartner als Private-Cloud-Angebot. Was die nach Anforderungen oder Größenordnung gestaffelten Lizenzgebühren angeht, sei man mit den Distributoren und Partnern noch in der «Preisfindung», wie Herrlich ausführt. Je nachdem, ob es sich um einzelne Access-Points oder große Virtual Private Networks (VPNs) handele, würden pro Lizenz voraussichtlich mittlere ein- bis zweistellige Beträge anfallen. Da der Trend zu Managed Infrastructure und Services, weg von CAPEX (Kapital-) und hinzu OPEX (Betriebsausgaben) gehe, könnten Fachhändler ihren Kunden LMC nach dem IaaS-Prinzip (Infrastructure as a Service) auch im Bundle aus Hardware und Service mit monatlicher Abrechnung anbieten, führt Herrlich aus.

Lancom setzt auf den zweistufigen Vertrieb über die drei Broadliner Also, Ingram Micro und Tech Data sowie über Spezialdistributoren wie Allnet, API, Wortmann, Komsa und Infinigate. Europaweit betreut Lancom rund 7.500 Partner, vom Reseller, über VARs und Systemhäuser bis hin zu Systemintegratoren und Netzwerkbetreibern wie die Deutsche Telekom.

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