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Intel: Neue Chip-Generation soll PC-Branche Schub geben

Intel hat jahrelang an einem leistungsstarken Prozessor gearbeitet, er trifft aber auf einen schwachen PC-Markt. Auf der IFA zeigt Intel erste «Skylake»-Laptops, die das Geschäft ankurbeln sollen.

Intel: Neue Chip-Generation soll PC-Branche Schub geben
Intel: Neue Chip-Generation soll PC-Branche Schub geben

Intel setzt auf eine neue Chip-Generation, die helfen soll, die seit langem schwächelnden PC Verkäufe anzukurbeln. Das neue Design soll mehr Leistung bei niedrigerem Stromverbrauch bringen, wie Intel am Mittwoch auf der Elektronikmesse IFA in Berlin ankündigte. Der weltgrößte Chipkonzern hofft, dass Geräte mit den besseren Chips und dem gerade erschienenen neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 10 den Austausch älterer Computer beschleunigen werden. Branchenexperten glauben, dass der Zuspruch für die beiden Neuheiten bestimmen wird, wie steil der Rückgang im PC-Markt in diesem Jahr ausfällt. Aktuell sei mehr als eine Milliarde PCs weltweit mehr als drei Jahre alt, bis zu 500 Millionen sogar mehr als vier Jahre alt, sagte Intel-Manager Kirk Skagen. Das sei eine große Geschäftschance. Im Vergleich zu typischen Notebooks aus dem Jahr 2010 böten Geräte mit den neuen Prozessoren bis zu zweieinhalb mehr Leistung, 30 Mal bessere Grafik und eine drei Mal längere Batterielaufzeit. Auf der IFA, die am Freitag für das Publikum öffnet, werden erste Laptops mit der sechsten Generation von Intels Core-Chips gezeigt, die bisher unter dem Codenamen «Skylake» bekannt war.

Intel hebt insbesondere die Grafik-Leistung hervor, mit der mehrere Videoströme in extrem hoher Ultra-HD-Auflösung gleichzeitig verarbeitet werden könnten. Auch die Computer-Spieler hat der Konzern im Visier. Der Prozessoren-Familie mit rund 50 Varianten soll auch in Tablets und Mediengeräten zum Einsatz kommen. Der neue Chip wird aktuell in Strukturbreiten von nur noch 14 Nanometer produziert. Für 2017 sind erste Prozessoren mit 10 Nanometer geplant. Auch Chips mit sieben Nanometer Strukturbreite seien bereits vorgestellt worden, sagte Hans-Jürgen Werner von Intel. Um in der Produktion den eingesetzten Lichtstrahl entsprechend zu brechen, würden bereits zahlreiche Verfahren wie feuchte Linsen und extrem ultraviolettes Licht eingesetzt. So langsam dürften die Entwickler aber dennoch an die physikalischen Grenzen stoßen. «Wir fahren auf einer Straße in dichtem Nebel, aber wir kommen immer noch an», sagte Intel-Sprecher Thomas Kaminski. Das Unternehmen investiere inzwischen auch in alternative Verfahren wie den Quanten-Computer. Außerdem demonstrierte Intel in Berlin unter anderem eine Technologie zum drahtlosen Aufladen von Geräten, die 2016 verfügbar sein soll. (dpa)

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