Kleinere Systemhäuser können künftig bei Hewlett Packard Enterprise (HPE) mit weniger Umsatz höhere Partnerstufen erreichen. Zudem stellt HPE die wichtigsten Themen für den deutschen Markt vor.
Ulrich Seibold, Leiter indirekter Vertrieb bei HPE DeutschlandAuf der HPE-Kundenkonferenz in Las Vegas hatten sich rund 10.000 Teilnehmer eingefunden. Zu den wichtigsten Ankündigungen gehört eine Allianz mit Docker Inc., um dessen Container-as-a-Service-Gedanken mit der Composable-Infrastructure von HPE zu verbinden und in Unternehmen zu tragen. Eine der wichtigsten Neuerungen für kleinere Systemhäuser ist die, dass sie mit bestimmten Spezialisierungen bei Cloud-Themen mit weniger Umsatz höhere Partnerstufen erreichen können. Denn, wie Ulrich Seibold, Leiter indirekter Vertrieb bei HPE Deutschland, es ausdrückt: «Fokussierung lohnt sich». Und das nicht nur für HPE, sondern auch für die Fachhandelspartner, führt der Manager aus. Ein wichtiges Thema für HPE Deutschland ist das Internet der Dinge (IoT). «Industrie 4.0 ist in Deutschland definiert worden. Wir waren von Anfang an dabei und haben das Ecosystem mitgeschrieben», sagt der für den Bereich zuständige deutsche HPE-Manager Johannes Diemer. HPE sei aufgrund der offenen eigenen Architektur auch bisher als einziger IT-Provider für das Forschungsprojekt «Arena2036» ausgewählt worden, freut sich Diemer. Mit dabei sind unter anderem Daimler, Siemens, Bosch, Fraunhofer und BASF.
Als «Best of Discover» wurde in Las Vegas mit Edgeline EL1000 und Edgeline EL4000 das laut Diemer erste konvergente IoT-System vorgestellt. Die neuen Systeme sollen so leistungsstark sein, dass sie die über die «Dinge» hereinkommenden Meldungen nicht nur erfassen, sondern auch analysieren können, um in Echtzeit erste Entscheidungen treffen zu können. Mit Blick auf das Internet der Dinge hat HPE auf der Discover auch verbesserte Sicherheitsmechanismen, neue Dienstleistungen und eine strategische Partnerschaft mit GE Digital angekündigt. Said Zahedani, Geschäftsbereichsleiter Hybrid IT und vorher bei Microsoft, hebt als wichtige Neuerung HPE Helion hervor. Es handelt sich dabei um eine kombinierte Lösung für IaaS und PaaS (Infrastructure und Platform as a Service) für cloudbasierte Workloads mit dem Ziel, verschiedene Anbieter unter einem Portal zusammenzuführen. HPE Helion gibt es sowohl als rein Software-basierte «Helion Cloud Suite 1» als auch als Hardware- und Software-basierte Helion Cloud Suite 10. Schließlich hat HPE in Las Vegas laut Zahedani angekündigt, «The Machine» für Entwickler zur offenen Plattform zu machen. The Machine verkörpere eine völlig neue Computerarchitektur als vorauseilende Antwort auf Hunderte von Petabytes, mit denen Branchen wie die Automobilindustrie bald zu kämpfen haben werden. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem sogenannte «Memristors» (Memory für Speicher und Resistors für elektrischen Widerstand) mit Photonik für die interne optische Übertragung.
Für viel Gesprächsstoff hat der im Vorfeld der Konferenz bekanntgewordene Merger der Enterprise-Service-Sparte von HPE mit CSC gesorgt. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016 machte Enterprise Services 35 Prozent des 12,7 Milliarden Dollar schweren Gesamtumsatzes von HPE aus. Die Abspaltung des Outsourcing-Geschäfts begründet Vertriebschef Seibold damit, dass man in der Vergangenheit zu stark mit anderen Outsourcing-Dienstleistern konkurriert habe. Auf eigene Füße gestellt, würden sich für vertikale und branchenspezifische Services völlig neue Partnerschaften eröffnen. HPE selbst sei somit auch ein neuer starker Partner, so Seibold. Die HPE-intern «ES» genannte Service-Sparte wird ihm zufolge voraussichtlich rund 180.000 der insgesamt 240.000 Mitarbeiter mitnehmen. Bei HPE mit dem Fokus auf Software-defined Infrastruktur, Hybrid-IT und Campus-Mobility-Lösungen würden nur noch 40.000 bis 50.000 Mitarbeiter verbleiben.
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