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Freitag, April 19, 2024

Hardware im zweiten Lebenszyklus mit hohen Margen

Die professionelle Überholung, Modernisierung und Neuvermarktung von IT-Geräten garantiert dem IT-Handel hohe Margen. bb-net media aus Schweinfurt hat sich auf das IT-Refurbishing spezialisiert.

Die Herstellungsphase eines Notebooks ist für mehr als die Hälfte der Gesamttreibhausgasemissionen des Gerätes verantwortlich, so das Öko-Institut aus Freiburg und das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass es ökologisch höchst sinnvoll ist, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensdauer von Notebooks zu erhöhen.

Eine dieser Maßnahmen ist das Refurbishing. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Materialien als Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte dienen, werden beim Refurbishing die Produkte selbst überarbeitet und fit gemacht für ihren erneuten Einsatz. „Die Akzeptanz von wiederaufbereiteter Hardware ist in den letzten Jahren enorm gestiegen – das bestätigen auch unabhängige Marktbeobachter, wie zum Beispiel der zur Finanzgruppe der Volksbanken Raiffeisenbanken gehörende IT-Finanzierer BFL“, sagt Michael Bleicher, Geschäftsführer der bb-net media GmbH. Das in Schweinfurt ansässige Unternehmen zählt zur deutschen Spitzengruppe im Bereich IT-Refurbishing. Derzeit 30 Mitarbeiter bereiten pro Jahr rund 70.000 Einheiten auf – im Wesentlichen Notebooks und PCs sowie eine untergeordnete Menge an Displays. In jüngster Zeit kommen vermehrt auch Tablet-Computer, Workstations und Serversysteme hinzu.

Quellen für die gebrauchte Hardware sind beispielsweise Gewerbebetriebe, Industrieunternehmen und Behörden. „Im Gegensatz zu Privatpersonen nutzen diese Zielgruppen ihre Notebooks nicht, bis sie komplett veraltet oder defekt sind“, weiß Bleicher. Schon nach zwei oder drei Jahren sind die Geräte abgeschrieben oder ihre Leasingphase läuft ab. Dann kommen die Aufbereiter wie bb-net media ins Spiel. „Viele Kunden treten direkt an uns heran, entweder auf Empfehlung oder über unsere Homepage. Außerdem beteiligen wir uns an Ausschreibungen und arbeiten mit Rollout-Unternehmen zusammen“, betont Refurbishing-Spezialist Bleicher. 

Ab einer Chargengröße von 50 Einheiten wird es für bb-net media interessant. Die Leasingrückläufer & Co. werden auf Wunsch über Logistikpartner am Anfallort abgeholt und zum bb-net-Firmensitz in Schweinfurt transportiert. Hier prüft das Fachpersonal die Geräte zunächst auf optische, mechanische und technische Mängel. Dann startet die professionelle Wiederaufbereitung. Sie umfasst eine innerliche und äußerliche Reinigung, eine sauber dokumentierte, unwiederbringliche Datenlöschung sowie die Beseitigung aller behebbaren Mängel. Anschließend werden die Geräte in Qualitätslevel eingestuft.

Die Kunden erhalten die wiederaufbereiteten IT-Artikel in eigens gestalteten, stabilen Verpackungskartons. Q: bb-net media

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Die Kunden erhalten die wiederaufbereiteten IT-Artikel in eigens gestalteten, stabilen Verpackungskartons. Q: bb-net media

Offizieller Partner von Microsoft

Vor der Rückführung in den Handel bespielen die Experten die Rechner in Absprache mit dem Kunden mit Betriebssystem und Anwendersoftware. „Wichtig ist, dass man bei der eingesetzten Software lizenzrechtlich auf der sicheren Seite ist“, betont Michael Bleicher. Seinen Kunden und Partnern bietet er Notebooks und PCs mit vollständig vorinstalliertem Windows-Betriebssystem an – sei es nun das im Markt etablierte Windows 7, das vergleichsweise neue Windows 8 oder ein Serversystem. Möglich ist dies, da bb-net media seit Sommer 2012 offizieller Microsoft Authorized Refurbisher (MAR) für Business Computer ist. Diese Art von Partnerschaft mit dem Softwaregiganten haben weltweit nur 75 Refurbishing-Unternehmen. 

bb-net media beliefert Fachhändler, Etailer und Distributoren. Direktkäufer der Hardware im zweiten Lebenszyklus sind kleine und mittelständische Unternehmen, Systemhäuser, Bildungseinrichtungen und Behörden. Über große Etailer Retailer im Kundenportfolio des Spezialanbieters werden auch Endverbraucher erreicht.

Die Kunden erhalten die wiederaufbereiteten Computer, Notebooks und Bildschirme in eigens gestalteten, stabilen Verpackungskartons. Bleicher: „Neben dem Preis ist der optische Eindruck des Artikels für die meisten Konsumenten kaufentscheidend. Unsere hochwertige Verpackungslösung wertet die Produkte nochmals auf.“

Gewährleistung garantiert

Ein weiterer wichtiger Punkt im Refurbishing-Geschäft ist die Gewährleistungsfrage. Da die Geräte in den meisten Fällen älter als zwei Jahre sind, sind sie nicht mehr durch die Herstellergarantie abgedeckt. „Das stellt beim Endkundengeschäft eine große Hürde dar“, sagt Michael Bleicher. „Nicht jeder Händler kann das Risiko der Gewähr selbst tragen und gleichzeitig die Kapazitäten für eine kundenorientierte Rücknahme bereitstellen. Neben der gesetzlichen Verpflichtung, beim Verkauf an den Endkunden mindestens ein Jahr Gewähr zu leisten, handelt es sich dabei auch um ein ausschlaggebendes Verkaufsargument.“ Sein Unternehmen bietet hierzu unter dem Namen care4edv zu jedem Gerät aus dem Erste-Wahl-Refurbishment eine kostenfreie Gewährleistung von zwölf Monaten an, das die Händler an ihre Kunden weitergeben. Im Garantiefall wendet sich der Nutzer direkt an das care4edv-Kundencenter. Die Abwicklung erfolgt ohne weiteres Eingreifen des Händlers. 

Ökologische Benefits

Durch die Wiederverwertung von gebrauchter IT und deren Vermarktung werden wichtige Rohstoffe eingespart, die ansonsten zur Herstellung eines neuen Produkts eingesetzt würden. In ihrer Ökobilanz für das Jahr 2011 dokumentiert die bb-net media GmbH, dass für rund 48.000 wiederaufbereitete PC-Systeme, Notebooks und Bildschirme ein Verbrauch von etwa 25 Millionen Liter Wasser vermieden wurde. Außerdem blieben der Atmosphäre etwa 5.500 Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zur Neuproduktion erspart. 

Das Unternehmen ist im Jahr 2011 dem Umweltpakt Bayern beigetreten. Die mit dem Bayerischen Umweltministerium geschlossene Vereinbarung umfasst die Selbstverpflichtung zur Einsparung von Ressourcen und zur Anwendung umweltschonender Technologien mit dem Ziel, ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum zu erreichen. Für Geräte und Teile, die nicht mehr in den Hardware-Handel eingespeist werden können, nutzt bb-net media fachgerechte Verwertungswege. So ist die Firma unter anderem Sammelpartner des Gemeinsamen Rücknahmesystems Batterien (GRS Batterien). Damit ist sichergestellt, dass alle ausgesonderten Akkus in ein hochwertiges Recycling wandern.

„Die Verbindung von ökologischen Benefits  wie der gesteigerten Ressourceneffizienz mit ökonomischen Vorteilen sowie Einsparungen bei der IT-Anschaffung für die Nutzer und interessante Gewinnmargen für die Händler machen das professionelle Refurbishing zu einem zukunftsfähigen Geschäft mit noch viel unerschlossenem Potenzial“, ist sich Bleicher sicher.

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