Ein Gericht hat einen Haftantrag für den Erben des Samsung-Imperiums sowie zweier Ex-Topmanager im Zusammenhang mit der umstrittenen Fusion zweier Konzerntöchter abgelehnt.
Ein südkoreanisches Gericht hat einen Haftantrag für den Erben des Samsung-Imperiums, Lee Jae Yong, sowie zweier Ex-Topmanager im Zusammenhang mit der umstrittenen Fusion zweier Konzerntöchter abgelehnt. Ihnen werden unter anderem Aktienkursmanipulation und Verstöße gegen den Rechnungsprüfungsvorschriften bei dem Deal vor fünf Jahren vorgeworfen. Es habe keine ausreichende Erklärung zur Notwendigkeit gegeben, die Beschuldigten zu verhaften, wurde die Haftrichterin vom Seouler Bezirksgericht am Dienstag zitiert. Auch schienen die Staatsanwälte bereits genügend Beweise durch ihre Ermittlungen gesammelt zu haben, sagte die Richterin. Wegen der Bedeutung des Falls sollte die Schuldfrage im Zuge eines Gerichtsverfahrens geklärt werden.
Die Staatsanwaltschaft kritisierte die Entscheidung. Sie werde ihre Ermittlungen gegen Lee fortsetzen, hieß es laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap in einer Erklärung. Die Anwälte des 51-jährigen Vizevorsitzenden des Smartphone- und Speicherchip-Marktführers Samsung Electronics begrüßten dagegen den Beschluss. Lee hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Ermittler verdächtigen das Management von Samsung, illegale Mittel angewandt zu haben, um den Zusammenschluss des Bauunternehmens Samsung C&T mit der Konzerntochter Cheil Industries im Jahr 2015 zu ermöglichen. Kritiker sahen in der Fusion eine Stärkung der Samsung-Gründerfamilie. Die früheren Manager Choi Gee Sung und Kim Jong Joong, gegen die ebenfalls ermittelt wird, waren Mitglied des einstigen Büros für die Zukunftsstrategie des Mischkonzerns. Das Büro wurde 2017 aufgelöst, als die Gruppe immer tiefer in einen Korruptionsskandal um die ehemalige Staatspräsidentin Park Geun Hye geriet. So muss sich Lee Jay Yong bereits in einem neu aufgelegten Prozess wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. (dpa)
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