Ein Überangebot in der Chipbranche bei gleichzeitig schleppender Nachfrage hinterlassen im Ergebnis des südkoreanischen Elektronikriesen Samsung weiter deutliche Spuren. Der operative Gewinn brach im zweiten Quartal 2023 im Jahresvergleich um 96 Prozent auf wahrscheinlich 600 Milliarden Won (etwa 422 Mio Euro) ein, wie der Marktführer bei Speicherchips und Smartphones am Freitag in seinem Ergebnisausblick mitteilte. Das wäre der geringste Wert bei der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Unternehmens in einem Quartal seit 14 Jahren.
Beim Umsatz erwartet Samsung einen Rückgang um 22 Prozent auf 60 Billionen Won (42,2 Mrd Euro). Genauere Quartalszahlen legt das Unternehmen in der Regel erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Die Chipindustrie kämpft schon seit längerem mit fallenden Preisen und einem Überangebot. Die hohe Inflation hat zudem die Konsumlaune eingetrübt, was auch die Halbleiterproduzenten belastet. Auch bekamen sie die Folgen hoher Lagerbestände der Kunden zu spüren. Samsung rechnet jedoch damit, dass sich die Nachfrage in der zweiten Hälfte dieses Jahres schrittweise erholen wird. Dann sollten auch die Lagerbestände der Kunden kleiner werden. (dpa)