Nach dem Start des neuen Antennenfernsehens DVB-T2 HD sind zum Ende des ersten Quartals nach Schätzungen des Plattformbetreibers Freenet zwischen 1,2 und 1,5 Millionen TV-Geräte mit einem entsprechenden Empfangsgerät für den neuen Standard ausgestattet. Damit dürften nahezu alle Haushalte, die an ihrem Hauptgerät das Fernsehsignal per Antenne empfangen, für DVB-T2 gerüstet sein. Insgesamt gibt es in Deutschland 3,4 Millionen Haushalte, die das TV-Signal terrestrisch empfangen, mehr als die Hälfte jedoch an ihrem Zweit- oder Drittgerät. Für die Freischaltung der seither kostenpflichtigen Privat-Programme haben sich bei Freenet nach Angaben des Unternehmens bislang 160.000 zahlende Kunden entschieden. Bis Jahresmitte rechnet Freenet jedoch mit einem Zuwachs auf 500.000 Kunden, bis Jahresende soll die Zahl den Schätzungen nach auf über 800.000 Kunden steigen.
In der Nacht zum 29. März war das alte terrestrische Signal DVB-T in weiten Teilen Deutschlands abgeschaltet worden. Mit dem neuen Standard DVB-T2 HD lässt sich das Fernsehbild erstmals auch in hoher Auflösung (HD) empfangen. Die privaten Sender verlangen jedoch seither eine Gebühr, die über die Plattform von Freenet TV abgerechnet wird. Von der Umstellung auf den neuen Standard hatten sich vor allem Anbieter von Streaming-Diensten einen großen Kunden-Zulauf versprochen, obgleich auch sie die Privaten nur gegen eine Abo-Gebühr freischalten. Zattoo etwa verzeichnete Anfang März 180.000 neue Nutzer seit Jahresanfang. «TV Spielfilm live» zählt nach eigenen Angaben mehr als 1,8 Millionen Nutzer und baut das Angebot weiter aus. So können Premium-Kunden auch mit einer Restart-Funktion viele laufende Sendungen vom Start an sehen und das Programm jederzeit stoppen. Unter der Marke Waipu.tv bietet auch Freenet über eine Smartphone-App das TV-Programm per Streaming an. (dpa)