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Dienstag, September 10, 2024

Firmenpleiten auf neuem Tiefstand

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist auf das niedrigste Niveau seit 1999 gedrückt. Die Zahlungsmoral hat sich weiter verbessert.

Die stabile Konjunktur und ein guter Zugang zu günstigen Finanzierungen haben die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland auf das niedrigste Niveau seit 1999 gedrückt. Auch eine gute Zahlungsmoral von Verbrauchern und Unternehmen trug zu der Entwicklung bei. 23.222 Unternehmen meldeten 2015 Insolvenz an, 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Wirtschaftsauskunftei Bürger am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Für das laufende Jahr prognostiziert Bürgel ein erneutes Minus – von 2,0 Prozent auf 22.700 Firmeninsolvenzen. Vor 17 Jahren war eine neue Insolvenzordnung eingeführt worden. Ähnliche Daten hatte Anfang Dezember auch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform veröffentlicht.

Die Zahlungsmoral in Deutschland hat sich nach Einschätzung von Inkassounternehmen dank der guten Konjunktur und niedriger Arbeitslosigkeit weiter verbessert. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) unter seinen Mitgliedern hervor. Von ihnen gaben 61 Prozent an, dass Verbraucher und Unternehmen Rechnungen genauso gut wie vor einem halben Jahr begleichen. 29 Prozent stellten ein besseres Zahlungsverhalten fest. Probleme gibt es demnach vor allem im Online-Handel: Jedes zweite Inkassounternehmen berichtete, dass Kunden von Onlineshops Rechnungen nicht wie vereinbart begleichen.

Den Schaden, den zahlungsunfähige Firmen auslösen, bezifferte Bürgel für 2015 auf rund 19,7 Milliarden Euro nach 26 Milliarden Euro im Vorjahr. Grund für den Rückgang seien vergleichsweise wenige Großinsolvenzen. Insgesamt seien erneut mehr als 220.000 Arbeitnehmer von den Pleiten betroffen gewesen. In Bedrängnis gerieten vor allem Firmen in den Branchen Logistik, Bau und Handel. Der größte Fall war der Gebäudeausrüster Imtech, zuständig unter anderem für Elektro-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten am Berliner Flughafen BER. (dpa)

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