Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson will sich mit einem Großumbau der erstarkten Konkurrenz erwehren und wieder auf Kurs kommen. «Wir sind mit unserem Wachstum und der Profitabilität in den vergangenen Jahren nicht zufrieden», sagte Vorstandschef Hans Vestberg am Donnerstag in Stockholm. Künftig will der bisherige Weltmarktführer das angestammte Kerngeschäft in zwei Sparten vorantreiben, hinzukommen sollen drei Wachstumssparten für die Felder IT und Cloud sowie Medien. Das mache es insgesamt einfacher, auf Bedürfnisse von verschiedenen Kunden einzugehen, sagte Vestberg. Ericsson ist in der Ausrüstung von IT- und Telekommunikationsnetzen bislang die Nummer eins – mit dem Kauf des französisch amerikanischen Anbieters Alcatel-Lucent will der finnische Erzrivale Nokia die Schweden aber nun im Kerngeschäft überholen.
Im ersten Quartal rutschte der Umsatz von Ericsson im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 52,2 Milliarden schwedische Kronen (5,7 Milliarden Euro) ab. Etwa die Hälfte des Rückgang war auf Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe zurückzuführen. Die Entwicklung in Europa sei schwach verlaufen, in Schwellenländern belasteten die wirtschaftlichen Aussichten, hieß es. Die Profitabilität ging trotz höherer Lizenzgebühren zurück, die bei Ericsson vielbeachtete Bruttomarge sank um über 2 Prozentpunkte auf 33,3 Prozent. Umsatz und Bruttomarge schnitten deutlich schwächer ab als von Analysten geschätzt. Der Gewinn stieg dagegen um 45 Prozent auf 2,1 Milliarden Kronen. Im Vorjahr hatten Währungssicherungsgeschäfte das Ergebnis belastet. (dpa)