Nach stürmischem Wachstum in den vergangenen Jahren hat die Elektronikbranche mit weltweiten Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Der Weltmarkt für elektronische Bauelemente werde in diesem Jahr voraussichtlich um neun Prozent auf 592 Milliarden Dollar schrumpfen, sagte am Dienstag Christoph Stoppok, der für diesen Bereich zuständige Geschäftsführer beim Elektrotechnikverband ZVEI. «Die Schwierigkeiten, die wir haben, sind zum größten Teil politikgemacht», sagte Stoppok unter Verweis auf Brexit, den Handelskonflikt zwischen den USA und China und andere politische Unsicherheitsfaktoren. In München begann am Dienstag die dreitägige Fachmesse Productronica.
Unter dem Sammelbegriff der elektronischen Bauelemente wird eine ganze Reihe von Produkten zusammengefasst, dazu gehören unter anderem Leiterplatten und Halbleiter. Den stärksten Rückgang wird es demnach in den USA mit einem Minus von 17 Prozent geben, gefolgt von China, wo der Verband einen Rückgang von acht Prozent erwartet. In Europa wird das Minus laut ZVEI bei etwa sechs Prozent liegen. Die Nachfrage sei in der Handyindustrie rückläufig, ebenso bei Maschinenbau, Elektronik und Autoindustrie, sagte Johann Weber, Vorsitzender des ZVEI Fachverbands elektronische Systeme. Auch die heimischen Hersteller spüren die schwierige Lage, wie etwa beim Beleuchtungshersteller Osram ersichtlich, der am Dienstag einen dreistelligen Millionenverlust im abgelaufenen Geschäftsjahr bekanntgab. Stark vertreten sind in Deutschland aber vor allem die Hersteller von Maschinen für die Elektronikindustrie. Auch diese Unternehmen stellen sich auf schlechtere Zeiten ein, wie aus einer Umfrage des Maschinenbauverbands VDMA hervorgeht. In diesem Jahr fällt voraussichtlich noch ein kräftiges Umsatzplus an, aber im nächsten Jahr rechnen viele Unternehmen mit schlechteren Geschäften. (dpa)
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