Drei von vier Mittelständlern in Deutschland sind dabei, ein neues IT-System einzuführen oder haben vor kurzem ihre IT-Landschaft neu aufgestellt. Diese Investitionen in neue Informationstechnik lohnen sich: Unternehmen, die stark in ihre IT investieren, erzielen eine höhere Umsatzrendite als Mittelständler, die wenig Geld für die IT in die Hand nehmen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Managementberatung Kienbaum. Viele Unternehmen im Mittelstand haben den Stellenwert des IT-Systems für den Unternehmenserfolg jedoch noch nicht erkannt. Zum Beispiel weiß jeder zehnte Mittelständler nicht, welche Kosten seine IT überhaupt verursacht. In wichtigen Geschäftsbereichen vernachlässigen viele Unternehmen zudem die Qualität ihrer IT-Systeme. Die befragten Mittelständler sind mit den IT-Systemen in Entwicklung und Konstruktion sowie in Marketing, Vertrieb und Einkauf am wenigsten zufrieden. «Es ist besonders problematisch, dass die Firmen gerade in den Bereichen, deren IT qualitativ unterdurchschnittlich ist, keine Verbesserungen anstreben, zum Beispiel durch die Neueinführung oder die Anpassung am IT-System. Das kann zu einer fatalen Stagnation in der IT-Infrastruktur erfolgsrelevanter Abteilungen führen», betont Heinz Linss von Kienbaum.
Mit der Qualität der IT-Systeme in anderen Geschäftsbereichen sind die befragten Mittelständler hingegen sehr zufrieden. Insbesondere im Personalwesen, im Finanzbereich und im Controlling sind die Firmen informationstechnisch sehr gut aufgestellt und sehen deshalb keinen Erneuerungsbedarf. Die Rolle der IT-Abteilung wird sich in mittelständischen Unternehmen zukünftig erheblich verändern, prophezeit Kienbaum. Derzeit sehen die Befragten in einem Ranking der wichtigsten Impulsgeber für Prozessveränderungen die IT-Abteilung noch auf dem dritten Rang hinter der Geschäftsführung und dem Bereich Marketing und Vertrieb. Zukünftig werden die kundenorientierten Bereiche an Innovationskraft gewinnen, die IT-Abteilung hingegen auf den neunten Rang abrutschen.