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Samstag, Juli 27, 2024

Deutsche Telekom voraussichtlich mit Prognosepräzisierung

Die Deutsche Telekom legt an diesem Donnerstag ihre Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr vor. Nachdem bereits die US-Tochter T-Mobile Ende Juli ihre Jahresziele präzisiert hatte, dürfte die Mutter nachlegen.

Die Deutsche Telekom legt an diesem Donnerstag ihre Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr vor. Nachdem bereits die US-Tochter T-Mobile Ende Juli ihre Jahresziele präzisiert hatte, dürfte die Mutter nachlegen.

DAS ERWARTET DIE DEUTSCHE TELEKOM:

In den vergangenen Jahren verging kaum ein Quartal, in dem die Deutsche Telekom ihrer Tochter folgte und bei einer Änderung der Prognose ebenfalls die Jahresziele nachjustierte. Verwunderlich ist das nicht, denn die US-Amerikaner machen rund zwei Drittel des Konzernumsatzes und operativen Ergebnisses (Ebitda AL) aus.

Für das Gesamtjahr 2023 will die Telekom bislang nach einer ersten Anhebung ein um Sondereffekte bereinigtes, operatives Ergebnis von rund 40,9 Milliarden Euro erreichen. Das ist minimal mehr als die Konzernführung Anfang des Jahres noch bekanntgegeben hatte. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll auf jenseits der 16 Milliarden Euro steigen. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll bei mehr als 1,60 Euro liegen nach 1,51 Euro 2022.

Große Sprünge sind aber auch dieses Mal nicht zu erwarten. Statt einer Anhebung der Jahresziele dürfte Konzernchef Tim Höttges eher seinen Ausblick nachschärfen.

So hatte T-Mobile US jüngst lediglich nur das unter Ende der Prognosespanne für den operativen Gewinn ohne die Verzerrung durch die Endgeräte-Vermarktung (ber Core Ebitda) minimal angehoben. Bei der Kennziffer handelt es sich um das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Finanzierungsprogramme, die T-Mobile bei der Integration der ehemaligen Sprint-Kunden übernommen hatte. Das Leasingmodell will das Unternehmen schrittweise zurückfahren.

Deutlich größer war da der Sprung der Neukunden, die das Unternehmen für sich in diesem Jahr noch begeistern möchte. T-Mobile-Chef Mike Sievert will zwischen 5,6 und 5,9 Millionen Vertragskunden neu überzeugen. Bislang rechnete der Manager mit 5,3 bis 5,7 Millionen Verträgen mehr. Branchenkenner waren allerdings bereits von einer Erhöhung ausgegangen.

Bis Ende 2023 soll die geplante Übernahme der Ka’ena Corporation und ihrer lukrativen Marke Mint Mobile abgeschlossen sein. T-Mobile-Chef Sievert will für den Billigfunker 1,35 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Mint Mobile gehört seit 2019 zum Teil dem kanadischen Schauspieler Ryan Reynolds („Deadpool“) und zielt auf besonders preissensible Kunden. Das Unternehmen nutzt für seine Dienste das T-Mobile-Funknetz und biete günstigere Tarife an als große Anbieter wie Verizon und AT&T. Um die niedrigen Preise realisieren zu können, verzichtet Mint Mobile auf Verkaufspersonal und Shops im Einzelhandel.

Zudem hält Sievert Ausschau nach neuen Wachstumsfeldern, nachdem die Entwicklung auf dem US-Mobilfunkmarkt allmählich an Dynamik verliert. T-Mobile fokussiert sich darauf, Internetkunden zu Hause mit Internet zu versorgen. Dabei nutzt das Unternehmen seinen Vorsprung bei der 5G-Abdeckung und kann damit auch ländliche Gebiete erreichen.

Preiserhöhungen wie jüngst bei Verizon schloss Sievert dagegen nicht aus. Dabei kann der Manager sich vorstellen, mehr Geld für mehr Leistung zu verlangen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte jüngst Telefonica Deutschland mit seiner „More-for-More“ Preisstrategie, bei der Neukunden für mehr Internetvolumen auch mehr zahlen müssen.

DAS ERWARTEN ANALYSTEN:

Analysten rechnen mit einem Umsatzrückgang im zweiten Quartal von zwei Prozent. Auch aufs Gesamtjahr dürfte der Konzernerlös gegenüber 2022 rückläufig sein. Grund dafür dürfte die Entscheidung von T-Mobile sein, künftig den Fokus auf werthaltigere Service-Erlöse zu legen. Damit sind Einnahmen vor allem mit Sprach- und Daten-Übertragungen gemeint. An diesen Dienstleistungen verdienen Telekom-Unternehmen eher etwas als an Hardwareverkäufen, die als margenarm gelten. Ferner hatte T-Mobile US 2020 angekündigt, das Leasing mit Mobilfunk-Endgeräten zurückzufahren und auf Ratenkauf umzustellen.

Im Tagesgeschäft dürften die Kennziffern dagegen stagnieren. So rechnen die Fachleute beim branchenüblichen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) des zweiten Quartals mit rund 10 Milliarden Euro und damit nur minimal mehr als im Vorjahreszeitraum.

Unter dem Strich dürfte der Quartalsgewinn aber von knapp 1,5 Milliarden Euro auf nun fast 1,9 Milliarden Euro anschwellen. Grund dafür dürften unter anderem eine geringere Steuerlast und aktualisierte Bewertungen von Rückstellungen sein. Ohne diese dürfte die Gewinnkennziffer aber niedriger ausfallen als im Jahr zuvor.

Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) dürfte dagegen mit durchschnittlich 3,8 Milliarden Euro deutlich steigen nach 2,8 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Auf Jahressicht dürfte die Deutsche Telekom ihr selbst gesetztes Ziel von mehr als 16 Milliarden Euro freien Mittelzuflusses nach Meinung von Branchenkennern gerade so erreichen. (dpa)

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