Corona-Warn-App: SAP und Telekom sollen es richten
Die für die Entwicklung einer Corona-Warn-App vorgesehenen Unternehmen SAP und Deutsche Telekom sollen entscheiden, welches technische Konzept dabei zum Einsatz kommt.
Die für die Entwicklung einer Corona-Warn-App vorgesehenen Unternehmen SAP und Deutsche Telekom sollen entscheiden, welches technische Konzept dabei zum Einsatz kommt. Das berichteten Teilnehmer einer Sondersitzung des Digitalausschusses des Bundestages, bei der am Mittwoch auch Digital-Staatsministerin Dorothee Bär Auskunft gab. Den Angaben zufolge sollen die beiden Konzerne mit Apple und Google «auf Augenhöhe» darüber sprechen, wann diese die für die Nutzung der App nötige Schnittstelle bereitstellen. Einen konkreten Zeitplan für die Entwicklung der App habe Bär unter Verweis auf die noch ausstehende Einigung mit den beiden US-Konzernen nicht vorgelegt.
Auch ein Vertrag mit SAP und Telekom sei noch nicht unterzeichnet, hieß es. Nachdem die Bundesregierung in den vergangenen Wochen viel Chaos produziert habe, sollten die beiden Unternehmen jetzt wohl «die Kohlen aus dem Feuer holen», sagte der Ausschuss-Vorsitzende, Manuel Höferlin (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. Warum nun gleich zwei große Tech-Konzerne ins Boot geholt wurden, versteht auch das Ausschussmitglied Uwe Kamann nicht. «Jedes der beiden Unternehmen ist alleine kompetent genug, ein solches Projekt zu entwickeln», sagte der fraktionslose Abgeordnete. Durch ihre unklare Haltung zu einem konkreten Speichermodell habe die Regierung bereits viel wertvolle Zeit verstreichen lassen, kritisierte Höferlin. Um Datenschutzbedenken zu zerstreuen, hatte sich die Bundesregierung am Wochenende auf ein dezentrales Speichermodell für die App festgelegt.
Corona-Apps sollen helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen, wenn Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie können via Bluetooth erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben Infizierten aufgehalten haben. Dabei ist wichtig, dass möglichst viele mitmachen. Die Nutzung der App soll freiwillig sein. (dpa)
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