Die Aussicht auf weitere US-Zusatzzölle hat den notorisch schwächelnden PC-Absatz im vergangenen Quartal deutlich angekurbelt. Mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 70,9 Millionen Geräte sei es der stärkste Zuwachs seit sieben Jahren gewesen, erklärte die Marktforschungsfirma Canalys. Die Sorge, dass PCs in den USA mit den neuen Zöllen Mitte Dezember teurer werden, sei ein zentraler Treiber gewesen. Dieser Effekt sei aber nur ein Strohfeuer, warnten sie. Zugleich sei ein Bremsfaktor, dass Intel nur eine begrenzte Anzahl PC-Chips seiner neuesten Generation liefern könne. Zugleich dominieren die größten PC-Hersteller immer mehr das Geschäft: Die führenden drei Anbieter kontrollierten zuletzt fast 80 Prozent des Marktes.
Lenovo blieb nach Canalys-Berechnungen die Nummer eins mit einem Marktanteil von 24,4 Prozent bei 17,3 Millionen verkauften Geräten. HP folgt demnach auf Platz zwei mit 23,6 Prozent Marktanteil. Beide Spitzenreiter konnten den den Absatz deutlich steigern: Der chinesische Marktführer setzte 7,2 Prozent mehr ab als vor einem Jahr und HP 8,6 Prozent mehr. Dell ist die Nummer drei mit 17 Prozent Marktanteil. Canalys zählt dabei Desktop-Rechner, Notebooks und Unternehmens-Workstations, die in die Handelskanäle gingen, auch wenn sie noch nicht an Endverbraucher verkauft wurden. Weiteren Rückenwind gaben Lieferungen für das Weihnachtgeschäft, der fortlaufende Umstieg von Unternehmen auf das neuere Betriebssystem Windows 10 sowie Käufe zum Beginn des neuen Bildungsjahres. (dpa)