«Wir haben eine Plattform, die Kunden zu verschiedenen Anbietern leitet, und dann beginnt die Plattform, solche Geschäfte selbst zu machen, also selbst zum Anbieter zu werden», sagte Vestager. Das sei ein Muster, «das wir schon kennen», betonte die Kommissarin. «Und es betrifft eine Kernfrage des Wettbewerbsrechts, nämlich wie geht man mit Internetplattformen um?» Die EU-Kommission hatte 2017 ein Bußgeld von 2,42 Milliarden Euro gegen Google verhängt, weil Google aus Sicht der Wettbewerbshüter Preissuchmaschinen benachteiligt hatte – zum Vorteil seiner eigenen Shopping-Suche. Spotify prangerte in der Beschwerde am Mittwoch unter anderem an, dass der Dienst bei Abo-Abschlüssen auf dem iPhone – wie auch bei anderen In-App-Käufen auf der Plattform – einen spürbaren Teil der Erlöse an Apple abgeben soll. Apple habe dadurch einen Vorteil bei der Preisbildung seines eigenen Musikangebots.
Ungewöhnlich für Vestager während eines laufenden Falls zeigte sie am Donnerstag Sympathie für die Position des Spotify-Chefs Daniel Ek. Sie bezeichnete seine Forderung nach gleichen Rahmenbedingungen für fairen Wettbewerb bei einem Auftritt in Berlin auf Twitter als «starke Botschaft». (dpa)