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Mittwoch, Juni 26, 2024

Broadcom hält Tech-Anleger bei Laune

Mehr Geschäftsoptimismus hat am Donnerstag den KI-getriebenen Rekordlauf der Aktien des Halbleiterkonzerns Broadcom weiter angefacht. Microsoft konnte sich den Platz an der Sonne zurückholen.

Mehr Geschäftsoptimismus hat am Donnerstag den KI-getriebenen Rekordlauf der Aktien des Halbleiterkonzerns Broadcom weiter angefacht. Die Papiere der Kalifornier stiegen zuletzt um knapp 12 Prozent auf 1673,34 Dollar, nachdem sie zeitweise sogar bis auf knapp 1736 Dollar gestiegen waren. Der Börsenwert von Broadcom kletterte insbesondere dank Hoffnungen der Investoren auf gute Geschäfte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) auf fast 800 Milliarden Dollar.

Analysten zeigten sich von den Quartalszahlen durchweg begeistert. Das Unternehmen habe mit Umsatz und Ergebnis je Aktie die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb der Bernstein-Analyst Stacy Rasgon. Dazu komme der angehobene Umsatzausblick, der nun knapp über der Konsensprognose liege. Für die Erlöse mit KI-Produkten sei Broadcom nun optimistischer als bisher, aus seiner Sicht aber immer noch konservativ. Das Kerngeschäft bleibe zyklisch schwach, sollte aber die Talsohle erreicht haben und könnte sich erholen.

Bernstein Research hob das Kursziel auf 1950 US-Dollar an, doch das Ende der Fahnenstange ist damit im Analystenuniversum noch nicht erreicht. Die britische Investmentbank Barclays schraubte ihr Kursziel auf 2000 Dollar nach oben und beließ die Einstufung auf „Overweight“. Mit den Wachstumssignalen im KI-Bereich habe der Halbleiterkonzern seine Rolle als einer der größten Profiteure des Geschäfts mit KI untermauert, schrieb Analyst Tom O’Malley.

Ebenso sieht die US-Bank JPMorgan mittlerweile ein Kursziel von 2000 US-Dollar. Broadcom habe erwartungsgemäß das Umsatzziel für das Gesamtjahr nach oben geschraubt, schrieb Analyst Harlan Sur. Für das Umsatzziel im KI-Bereich sieht er weiteren Spielraum. Die Broadcom-Aktien stehen zudem auf der „Analyst Focus List“ von JPMorgan.

Der Chipkonzern Broadcom zeigte in seinen Quartalszahlen keine Anzeichen einer Abkühlung seines Wachstums und kündigte zudem einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an, um das Papier für Kleinanleger handelbarer zu machen. Chip-Aktien sind an den Börsen auf dem Vormarsch, der Halbleiterindex PHLX Semiconductor Sector (SOX) der 30 größten US-Halbleiterkonzerne befindet sich schon lange auf einer nicht endenden Rekordjagd.

Broadcoms Börsenwert stieg mit dem vorbörslichen Kurssprung auf fast 800 Milliarden Dollar. Der Konzern steht somit auf der Liste der wertvollsten Tech-Unternehmen der USA weiterhin auf Platz 7, doch der Abstand zur Nummer 6 Meta schrumpft allmählich. Der Facebook-Konzern Meta steht derzeit bei einem Börsenwert von 1,29 Billionen Dollar.

Auf Platz 8 erst kommt der seit dem Jahreswechsel schwächelnde Autohersteller Tesla, der eigentlich zu den „Magnificent Seven“ gezählt wird. Diesen Platz in der Gruppe der sieben bedeutendsten Technologiewerte aus den USA macht ihm die Broadcom-Aktie mittlerweile mehr als streitig.

Broadcom bestätigt mit seinen starken Quartalszahlen die Hausse der US-Tech-Schwergewichte. Eine Fortsetzung der Rekordrally an der technologielastigen US-Börse Nasdaq gilt als wahrscheinlich, der Auswahlindex Nasdaq 100 dürfte am Donnerstag wohl einen weiteren Schritt in Richtung der 20 000-Punkte-Marke machen. Vorbörsliche Indikationen liegen aktuell bei 19 564 Punkten.

Apple hatte erst am Mittwoch dank weiterer deutlicher Kursgewinne erneut ein Rekordhoch erreicht und den Softwareriesen Microsoft zunächst als weltweit wertvollstes Börsenunternehmen abgelöst.

Microsoft konnte sich jedoch den Platz an der Sonne kurz darauf mit einem Börsenwert von 3,28 Billionen Dollar zurückholen, während Apple nun marginal dahinter bei 3,27 Billionen Dollar steht. Auf Platz drei rangiert weiterhin dank seiner führenden Rolle beim Boom-Thema KI der Chiphersteller Nvidia mit einem Börsenwert von 3,08 Billionen Dollar. (dpa)

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