Der Erfolg von Microsoft hat William «Bill» Henry Gates III. zum reichsten Mann der Welt gemacht. Aktuell wird sein Vermögen auf rund 78 Milliarden Dollar geschätzt. Mit Microsoft ebnete Gates den Weg in das PC-Zeitalter. Doch trotz seines Aufstiegs galt Gates stets als ein Mann, der öffentliche Auftritte eher scheute. Gates verfügte nicht über das außergewöhnliche Showtalent des Apple-Mitbegründers Steve Jobs. «Ich war nie in seiner Liga», wird Gates in einer aktuellen Jobs-Biografie zitiert. Gates wurde 1955 in der Nähe von Seattle im Bundesstaat Washington als Sohn des Rechtsanwalts William H. Gates II. und der Lehrerin Mary Maxwell Gates geboren. Schon als Schüler entwickelte er eine große Leidenschaft für Computer. Damals konnte man bei großen Unternehmen dafür Rechenzeiten mieten. Er lernte an der Schule den etwas älteren Paul Allen kennen und verbrachte mit seinem Freund jede freie Minute am Computer. In den 70er Jahren brachte Gates als Harvard-Student gemeinsam mit Allen die Programmiersprache Basic auf einem der ersten Heimcomputer, dem Altair 8800, zum Laufen. 1975 brach Gates sein Studium ab, um sich mehr seiner kleinen Firma Micro-Soft zu widmen und das Unternehmen aufzubauen. Als Gründungsdatum gilt der 4. April 1975.
Seine Bilderbuchkarriere begann Gates mit einem Großauftrag von IBM. Er sollte für deren PC ein Betriebssystem liefern. Gates nahm den Auftrag an und kaufte für rund 50.000 Dollar die Rechte an dem System QDOS (Quick and Dirty OS), entwickelte es weiter und benannte es in MS-DOS (Microsoft Disc Operating System) um. Damit begann das PC-Zeitalter. Zum Weltkonzern stieg Microsoft dann mit dem Betriebssystem Windows auf. Auf dem Zenit seines Erfolges – und unter dem Druck eines Wettbewerbsverfahrens in den USA – trat Gates Anfang 2000 den Rückzug an. Zunächst gab der die Position als Chief Executive Officer an Steve Ballmer ab. 2008 zog sich der damals 53-Jährige dann fast ganz aus dem Software-Konzern zurück und nimmt nur noch als Aufsichtsratsvorsitzender Einfluss.
Seither arbeitet Gates vorwiegend für die von ihm und seiner Frau Melinda gegründete Bill & Melinda Gates Stiftung für die Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria oder Aids. Gates führt bei der Zeitschrift «Forbes» auch die Liste der großzügigsten Spender mit bislang über 30 Milliarden Dollar am. Der 59-Jährige lebt mit seiner Frau und drei Kindern in einem High-Tech-Anwesen in der Nähe von Seattle. Seinen Traum aus den 70er Jahren hat Gates zumindest in den entwickelten Ländern verwirklicht. Heute steht dort in nahezu jedem Haushalt mindestens ein Personal Computer. Vor 40 Jahren war diese Vision noch ein ehrgeiziges Ziel. (dpa)