Hewlett Packard Enterprise (HPE) will offenbar den Netzwerk-Giganten Juniper in einem Milliarden-Deal kaufen. HPE befinde sich hierbei bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen. Die Übernahme sei mit 13 Milliarden Dollar bewertet, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Die Akquisition könne bereits in dieser Woche offiziell bekannt gegeben werden, heißt es weiter. Zu dem Bericht wollten sich die beiden Unternehmen bislang nicht äußern. HPE hatte im Jahr 2015 bereits Aruba Networks für drei Milliarden Dollar übernommen und das Netzwerk-Geschäft in der heutigen Aruba-Sparte gebündelt.
Die Spekulation das Übernahmeinteresse hat am Dienstag die Aktien von Juniper Networks hochschnellen lassen. Sie verzeichneten einen Kurssprung um 21,7 Prozent auf 36,81 US-Dollar. Die Papiere erreichten damit den höchsten Stand seit April 2022. Bei HPE dagegen zeigten sich die Anleger von dem Bericht erschrocken, wie das Minus von 8,1 Prozent bei der Aktie zeigt. «Juniper ist auf Router und Switches sowie kabelgebundene und kabellose Konnektivitätslösungen zwischen Computern spezialisiert», betonte der Marktbeobachter Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Das Unternehmen habe sich mit neuen Lösungen auch in den Bereich der KI vorgewagt. Laut Hewson scheint dies der Grund für das Interesse von HPE zu sein.
Analysten zogen unterschiedliche Schlüsse für die beteiligten Unternehmen, sollte das Geschäft wie beschrieben über die Bühne gehen. Aus dem Hause Morgan Stanley hieß es, dass jeder potenzielle Abschluss für Juniper besser wäre als für HPE. Das Analysehaus Piper Sandler merkte jedoch an, dass ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen «irgendwie Sinn ergeben würde». Der Evercore-Experte Amit Daryanani findet den kolportierten Kaufpreis «schlüssig». (mit Material der dpa)