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Dienstag, April 23, 2024

Banknotenhersteller G+D: Bargeld-Nachfrage steigt in der Krise

Die Corona-Krise führt in vielen Ländern zu deutlich steigender Bargeld-Nachfrage.

Die Corona-Krise führt in vielen Ländern zu deutlich steigender Bargeld-Nachfrage. Das berichtete am Donnerstag das Münchner Traditionsunternehmen Giesecke + Devrient (G+D), einer der weltweit führenden Banknotenhersteller. Vermehrte Anfragen der Zentralbanken in dieser Hinsicht kommen unter anderem aus Osteuropa, wie Vorstandschef Ralf Wintergerst sagte. Der Manager geht aber davon aus, dass zumindest ein Teil des Bargelds nicht zum Einkaufen genutzt, sondern von besorgten Bürgern gehortet wird: «Immer dann, wenn es unsicher ist, legen die Leute es auf die Seite. Das stellen wir auch jetzt wieder fest.» Gleichzeitig arbeiten nach Wintergersts Angaben die Zentralbanken Chinas und mehrerer anderer Länder an der Ausgabe digitaler Währungen – wobei dies nicht im Zusammenhang mit der Corona-Krise steht. «Es könnte sein, dass die chinesische Zentralbank da sehr schnell ist, man hat dort sehr große Projekte», sagte der Manager. «Die Anfragen sind sehr stark aus dem afrikanischen, aus dem Mittleren Osten und auch aus dem asiatischen Bereich.» Über konkrete Projekte dürfe G+D keine Auskunft geben, da das Unternehmen Vertraulichkeitserklärungen unterschrieben habe.

Zur Kundschaft von Giesecke + Devrient zählen nach Firmenangaben weltweit 145 Zentralbanken. Banknotendruck und Dienstleistungen rund um das Bargeld sind das traditionelle Geschäft, in den vergangenen Jahren hinzugekommen ist digitale Sicherheitstechnik für Telekommunikation, Behörden und Unternehmen, inklusive fälschungssicherer gedruckter und elektronischer Dokumente. Bisher leidet das Familienunternehmen mit seinen weltweit 11 500 Mitarbeitern nicht unter der Corona-Krise, auch Kurzarbeit ist nicht geplant. «Wir haben in allen vier Bereichen keinen Einbruch der Nachfrage», sagte Finanzchef Peter Zattler. 2019 war für Giesecke + Devrient ein Rekordjahr, der Umsatz stieg um neun Prozent auf 2,45 Milliarden Euro, der Nettogewinn um 60 Prozent von 50 auf 80 Millionen Euro. (dpa)

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