Die Vorwürfe unfairen Wettbewerbs gegen den Chipkonzern Qualcomm gewinnen mit einer Klage des wichtigen Kunden Apple an Gewicht. Der iPhone-Konzern wirft Qualcomm vor, zuviel Geld für Lizenzen auf Patente zu verlangen und finanziellen Druck auszuüben, wie aus US-Medienberichten am Freitag hervorgeht. Anfang der Woche hatte bereits die US Handelskommission FTC mit dem Vorwurf geklagt, Qualcomm habe Hersteller dazu genötigt, höhere Lizenzen für seine Patente zu zahlen. Chips von Qualcomm sorgen in vielen Smartphones für die Funkverbindung.
Apple erkläre in der Klage, Qualcomm halte vereinbarte Zahlungen von rund einer Milliarde Dollar zurück, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg und das «Wall Street Journal» berichteten. Das sei die Strafe dafür, dass der iPhone-Konzern mit südkoreanischen Behörden zusammengearbeitet habe. Diese hatte Qualcomm im Dezember eine Strafe von 854 Millionen Dollar auferlegt. In der FTC-Klage wurde auch bekannt, dass Apple in den Jahren 2011 bis 2016 günstigere Konditionen von Qualcomm bekommen habe, für die Zusage, im iPhone keine Funkchips anderer Anbieter zu verwenden. Laut Apple-Klage geht es bei der Milliarde um Zahlungen aus dieser Vereinbarung. (dpa)