1&1 Drillisch ruft Bundesnetzagentur an wegen ‚National Roaming‘
1&1 Drillisch will die Deutsche Telekom und Vodafone mithilfe der Regulierungsbehörden zu neuen Verhandlungen rund um die Mitnutzung von deren Netzen bewegen.
Der Mobilfunkanbieter 1&1 Drillisch will die Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone mithilfe der Regulierungsbehörden zu neuen Verhandlungen rund um die Mitnutzung von deren Netzen bewegen. 1&1 Drillisch habe die Bundesnetzagentur in ihrer Rolle als Schiedsrichter angerufen, weil die Gespräche mit den beiden Unternehmen zu einem sogenannten „National Roaming“ bisher zu keinem Ergebnis geführt hätten, teilte die Tochter von United Internet am Montag in Maintal mit. Bereits am Freitag habe Drillisch die Behörde formell in die Verhandlungen einbezogen, hieß es. Gegen den dritten deutschen Mobilfunknetzbetreiber Telefonica Deutschland behält sich Drillisch einen solchen Schritt ebenfalls vor, die Verhandlungen mit den Münchenern laufen aber noch.
1&1 Drillisch hatte 2019 Lizenzen für die neue Mobilfunkgeneration 5G ersteigert und will nach eigenen Angaben ein eigenes, dann viertes Mobilfunknetz in Deutschland aufbauen. Für einen mehrjährigen Übergangszeitraum bis zur Verfügbarkeit der Frequenzen und bis zum Abschluss des Netzaufbaus benötige 1&1 Drillisch als Neueinsteiger ein „National Roaming“ und damit eine Mitnutzung bereits bestehender Netze, damit Kunden flächendeckend Empfang haben, hieß es von Drillisch. Teil der Vergabebedingungen für die Lizenzen war, dass die Bundesnetzagentur bei den Verhandlungen auf Antrag eine Schiedsrichterrolle einnimmt, damit ein neuer Anbieter nicht mit zu hohen Preisforderungen vom Markteintritt abgehalten wird. Derzeit hat 1&1 Drillisch schwer mit Preisforderungen von Telefonica Deutschland zu kämpfen, deren Netz die Firma bisher in großen Stil nutzt. Am Wochenende hatten United Internet und 1&1 Drillisch daher ihre Ergebnisprognosen gesenkt, die Aktie von United Internet rauschte zu Wochenbeginn um fast 24 Prozent ab, diejenige von 1&1 Drillisch um fast 28 Prozent. (dpa)
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