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Razzia bei Media Markt und Herstellern

Die EU ermittelt gegen einige Elektronikfirmen, offenbar auch gegen Media Markt, Samsung und Philips. Der Verkauf über Online-Händler soll behindert worden sein. Das war bereits häufiger der Fall.

Laut Reuters im Visier der Wettbewerbshüter: Media Markt
Laut Reuters im Visier der Wettbewerbshüter: Media Markt

Die EU ermittelt gegen einige Elektronikfirmen in verschiedenen Ländern. Im Zuge dieser Ermittlungen wurden in mehreren Mitgliedsstaaten Niederlassungen von Firmen durchsucht, die Elektronik-Artikel herstellen, distribuieren oder weiterverkaufen, heißt es in einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission. Der Vorwurf: Der Verkauf über Online-Händler sei behindert worden. Diese Restriktion hätte zu höheren Preise für einige CE-Produkte und der Nicht-Verfügbarkeit im Online-Handel geführt. Die Kommission werde zu diesem Zeitpunkt die Namen der betroffenen Firmen nicht veröffentlichen, heißt es explizit in der Pressemitteilung. Die Namen von Media Markt, Philips und Samsung wurden von der Nachrichtenagentur Reuters ins Spiel gebracht. Der Agentur zufolge hätte es bei diesen drei Unternehmen Razzien gegeben. Die Firmensprecher bestätigten, dass man in vollem Umfang mit der Behörde kooperieren wolle. Sollten die weiteren Ermittlungen den Anfangsverdacht bestätigen, werde die Kommission ein Verfahren eröffnen. Im Fall einer Verurteilung kann ein Bussgeld in Höhe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes festgelegt werden.

Die Auseinandersetzungen zwischen Wettbewerbsbehörden und UE-Herstellern wie beispielsweise Philips sind nicht neu: Zuletzt beschwerten sich im Januar diesen Jahres diverse Online-Händlern, dass sie aufgrund von günstigen Preisen Probleme mit ihrem Lieferanten Philips bekommen hätten. Österreichische Wettbewerbsbehörden führten im Zuge der Ermittlungen Hausdurchsuchungen bei Media Markt und Philips durch. Die Hersteller von Unterhaltungselektronik achten traditionell stärker auf die Preisbindung als beispielsweise IT-Hersteller. Und gerade der Name Philips taucht in diesem Zusammenhang häufig auf. Erst im Dezember vergangenen Jahres stellte die EU-Kommission fest, dass Millionen Käufer von Fernsehern und LCDs zu viel für ihre Geräte gezahlt hätten. Gegen sieben Hersteller wurde wegen Preisabsprachen eine Rekordbuße von insgesamt 1,47 Milliarden Euro verhängt. Zahlen mussten Philips, Samsung, LG, Technicolor, Panasonic, MTPD, Toshiba und der taiwanische Konzern Chunghwa.

 

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