Die sich abzeichnende Speicherkrise macht sich im deutschen IT-Channel inzwischen deutlich bemerkbar. Analysen der ITscope-Plattform zeigen vor allem im Arbeitsspeicher-Segment einen klaren Preisanstieg, begleitet von wachsender Nachfrage – insbesondere bei DDR5-Modulen. «Bei Speicherbausteinen sehen wir die größte Bewegung», sagt Oliver Charles, Managing Director bei ITscope. «Die Nachfrage steigt, und das Bestellvolumen legt sogar noch deutlicher zu – ein Hinweis darauf, dass Speicherprodukte nicht nur häufiger, sondern auch zu höheren Preisen bestellt werden.» Bei Grafikkarten und Prozessoren gebe es zwar mehr Aktivität zum Jahresende, jedoch ohne vergleichbare Preisentwicklung.
Besonders betroffen seien Speicherlösungen von Retail-Marken wie Crucial, Corsair, Kingston und Samsung. Bei diesen Anbietern würden die durchschnittlichen Einkaufspreise spürbar ansteigen, häufig in genau den Produktlinien, die im Channel am stärksten nachgefragt werden. OEM- und Server-Speicher bewegten sich dagegen in weit ruhigeren Bahnen. OEM, also Speicher, der direkt für Hersteller oder Systemintegratoren produziert wird, zeige deutlich stabilere Preisverläufe.
«Marktberichte zeigen jedoch, dass die hohe Rechenzentrumsnachfrage nach KI-Hardware Produktionskapazitäten Richtung High-Bandwidth-Memory verschiebt. Das kann die Verfügbarkeit klassischer DDR5-Module indirekt beeinflussen. Fakt ist: Viele Speicherprodukte haben ein höheres Preisniveau erreicht – und wir erwarten kurzfristig keine Entspannung», so das Fazit von Charles.







