Der Vorstand des österreichischen IT-Dienstleisters S&T hat sich der Anfang vergangener Woche geäußerten Analystenkritik entgegengestellt. Das Unternehmen nehme die Kritik ernst, jedoch sei sie einseitig, übertrieben und in einigen Punkten falsch, hieß es von Konzernchef Hannes Niederhauser am Montag in Linz. Der Aktienkurs der im SDax notierten S&T war am Dienstag im Xetra-Hauptgeschäft mit einem Minus von siebeneinhalb Prozent aus dem Handel gegangen. Zuletzt lagen die Papiere mit rund 6,6 Prozent im Plus bei 18,78 Euro. Damit bewegen sie sich nur knapp unter dem Niveau von vor einer Woche. Laut den Ausführungen hatte der Mitarbeiter des britischen Analysehauses sowohl das Geschäftsmodell des Unternehmens infrage gestellt und es als „margenschwaches IT-Services Geschäft“ bezeichnet, als auch den Status als Technologie-Unternehmen in Zweifel gezogen. „Die verschiedenen erworbenen Bits und Pieces (seien) keine solide Grundlage für den Aufbau einer global skalierbaren IoT-Plattform, die es S&T ermöglicht, mit großen Unternehmen wie SAP zu konkurrieren“, zitiert S&T den Analysten in der Mitteilung.
Bei den Vorwürfen trat der Vorstand entgegen, einerseits sei man zwar ursprünglich als IT-Dienstleister gestartet, habe jedoch seitdem einen Wandel durchgemacht: „Im Geschäftsjahr 2019 wurden bereits 55 Prozent unseres Umsatzes und 70 Prozent unseres Ebitda von unseren IoT-Segmenten erwirtschaftet – aus unserer Sicht kein Geschäft mit niedrigen Margen“, hieß es dazu. Auf der anderen Seite sei es nie das Ziel gewesen auf den Massenmärkten zu konkurrieren, man wolle stattdessen Technologieführer in ausgewählten Nischen sein. In einer ersten Reaktion hatte S&T am Dienstag letzter Woche seine Jahresprognose bestätigt. Das dritte Quartal sei mit Blick auf Umsatz und Gewinn „sehr gut“ verlaufen, hieß es. „Daher ist S&T auf gutem Weg, die veröffentliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zu erreichen oder zu übertreffen.“ Anfang Mai hatte das Unternehmen einen Umsatz von 1,15 Milliarden Euro und einen Gewinn von mindestens 115 Millionen Euro avisiert. (dpa)
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