Ende Mai wird das Geschäftsjahr 2014/2015 von Siewert & Kau zu Ende gehen. Und aller Voraussicht nach wird der Distributor erstmals eine Umsatzhürde knacken. Das Wachstum beträgt derzeit 8 Prozent, was auf einen Jahresumsatz von 520 Millionen Euro hinauslaufen würde. «Dabei handelt es sich um organisches Wachstum ohne Zukäufe, wie es bei einigen Konkurrenten der Fall war», betont Geschäftsführer Björn Siewert im Gespräch mit ChannelObserver. Doch Ambitionen, irgendwann einmal in der Liga der Broadliner mitspielen zu wollen, hegen die Bergheimer nicht: «Die Broadliner sind global aufgestellt und betreuen in der Regel rund 250 Hersteller. Da kommen wir nicht heran. Und es gibt auch keine ‚kleinen Broadliner‘, wie es einige Firmen in der Vergangenheit versucht haben», stellt der Distributions-Chef klar. Statt dessen will das Unternehmen mit ausgesuchten Herstellern einen anderen Zugang zum Markt ermöglichen und sich als Alternative zur Broadline-Distribution positionieren.
Dabei sei der Grossist in einigen Bereichen in der Vergangenheit nicht optimal aufgestellt gewesen, wie Siewert einräumt. Dazu zähle beispielsweise das Lösungs- und Projektgeschäft. Um sich in diesem Bereich künftig besser zu positionieren, verstärkte sich die Firma mit Markus Hollerbaum, der zuvor unter anderem bei Also und Kyocera beschäftigt war (berichtete). Der Business Development Manager baut derzeit so genannte «Competence Center» auf, die sich dem Lösungsvertrieb in bestimmten Wachstumssegmenten widmen. An den Start geht als Erstes ein Competence Center rund um Lösungen von Dell. «Über diese Center wollen wir auch Kunden adressieren, die wir bislang noch nicht erreichen konnten», führt Hollerbaum aus. Für den Handel sollen so künftig Lösungspakete geschnürt werden, die im Projektgeschäft zum Einsatz kommen können. Das nächste Competence Center soll sich um Displays drehen. Im Mittelpunkt stehen dann Szenarien rund um Digital Signage oder Zweischirm-Lösungen. Danach folge der Printing-Bereich, kündigt Hollerbaum an. Im Drucker-Segment kämen künftig zudem noch neue Hersteller hinzu.