Der Sicherheitsspezialist Secunet bietet seine Verschlüsselungstechnologie «Sina» künftig auch auf Cloud-Plattformen von Microsoft an. Besonders datensensible Organisationen oder Behörden könnten mit der Kryptographielösung ihre sensiblen Daten auf Microsofts Plattform Azure geschützt übertragen und speichern, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Dabei soll die Netzwerk- und Datenverschlüsselung von Secunet die vorhandenen Sicherheitsmechanismen noch unterstützen. Microsoft betreibt seine Cloud-Dienste in Deutschland in zwei Rechenzentren, in denen T-Systems als Datentreuhänder den Zugang zu den Kundendaten kontrolliert. Der Datenaustausch erfolgt über ein privates, vom Internet getrenntes Netzwerk. Das soll den Verbleib der Daten in Deutschland garantieren. Als erste Anwendung der Zusammenarbeit sollen Kunden ihre Daten lokal verschlüsseln und in der Cloud speichern können. Über ein Zusatzmodul soll auch Microsofts Dokumenten-Managementsystem-Software Sharepoint nutzbar sein.
Die Nutzung von Cloud-Diensten gilt als maßgeblich für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, doch es gibt nach wie vor viele Sicherheitsbedenken, vor allem nach der NSA-Affäre. Als US-Anbieter, der in den USA dem Bundesgericht United States Foreign Intelligence Surveillance Court unterliegt, setzt Microsoft deshalb im Ausland verstärkt auf nationale Datenzentren. Dabei verwendet Microsoft ein Datentreuhänder-Konzept, um für Vertrauen zu werben. In Deutschland arbeitet der Konzern seit kurzem auch bei Zertifizierungen mit der Bundesdruckerei zusammen. Secunet ist offizieller IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik und hat bereits zahlreiche Behörden und Organisationen als Kunden. (dpa)