In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge vor einer zu hohen Abhängigkeit von Cloud-Diensten aus dem Ausland. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen in Deutschland würden ohne Cloud-Dienste stillstehen. Zugleich halten mehr als drei Viertel (78 Prozent) Deutschland für zu abhängig von US-Cloud-Anbietern, 82 Prozent wünschen sich große Cloud-Anbieter, sogenannte Hyperscaler, aus Deutschland oder Europa, die es mit den außereuropäischen Marktführern aufnehmen können, so eine Bitkom-Studie. Und jedes zweite Unternehmen, das Cloud-Computing nutzt, sieht sich aufgrund der Politik der neuen US-Regierung gezwungen, die eigene Cloud-Strategie zu überdenken.
«Die Cloud ist für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar. Angesichts der geopolitischen Veränderungen ist der Cloud-Standort Deutschland in den Fokus gerückt», sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. «Deutschland muss sich aus einseitigen Abhängigkeiten lösen, auch bei digitaler Infrastruktur. Das wird eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung sein.»
Allerdings muss ein Cloud-Dienst, der Daten ausschließlich in Deutschland und vor ausländischem Zugriff geschützt verarbeitet, konkurrenzfähig sein. Nur 12 Prozent würden ein solches Angebot nutzen, wenn man länger als bei internationalen Wettbewerbern auf neue Funktionen warten muss. Für 8 Prozent wäre es akzeptabel, wenn nicht alle Funktionen von internationalen Anbietern vorhanden sind, 7 Prozent wären bereit, etwa 10 bis 20 Prozent mehr zu bezahlen und 6 Prozent würden Abstriche bei der Bedienbarkeit oder dem Service hinnehmen.