Kleine und mittlere Unternehmen setzen im Zuge der Digitalisierung verstärkt auf Anwendungen aus der Cloud. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom nutzte 2015 erstmals eine Mehrheit der Unternehmen (54 Prozent) in Deutschland Cloud-Angebote. Ein Jahr zuvor waren es noch 44 Prozent. Dabei hätten den Trend maßgeblich Firmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern befeuert. «Der Mittelstand hat seine Zurückhaltung beim Cloud Computing endgültig abgelegt», sagte Axel Pols von Bitkom Research. «Die Technologie schafft enorme Effizienz-Gewinne, und sie ist in der digitalen Wirtschaft sehr häufig die Basis neuer Geschäftsmodelle.»
Vorbehalte gegen die Auslagerung von Daten und Anwendungen in die Daten-Wolke waren in den vergangenen Jahren vor allem auch durch die NSA-Enthüllungen verstärkt worden. Die großen US-Anbieter hätten allerdings darauf reagiert, sagte Pols. «Viele Cloud-Provider haben massiv in die Sicherheit investiert und Rechenzentren in Europa und speziell in Deutschland aufgebaut, sagte Peter Heidkamp von der Beratungsgesellschaft KPMG. Damit gewährleisteten sie, dass Daten im Rechtsgebiet der Europäischen Union verblieben.
Sicherheitsbedenken gehörten dennoch weiterhin zu den größten Hemmnissen. 68 Prozent der befragten Unternehmen fürchteten bei Cloud-Anwendungen einen unberechtigten Zugriff auf sensible Daten, 45 Prozent gar einen Datenverlust. Bei 20 Prozent habe es in den vergangenen 12 Monaten einen entsprechenden Verdacht gegeben, 15 Prozent der Unternehmen berichteten von einem tatsächlichen Sicherheitsvorfall beim Einsatz von öffentlichen Cloud-Lösungen. (dpa)