Die größte Herausforderung: Sicherheit und Vergleichbarkeit gewährleisten – und dabei den technischen Aufwand so gering wie möglich halten. Dazu gehören die Vorbereitungen und Rüstzeiten für temporäre Prüfungsräume. Denn viele Universitäten sind dazu übergegangen, Prüfungen zentral – mit viel Sicherheitsabstand – in speziell vorbereiteten Hörsälen schreiben zu lassen.
Chromebooks und die Rüstzeiten für Prüfungsräume
Mehrere hundert Acer Chromebooks 514 mit WIFI 6, organisiert in Notebook-Wagen der Marke Leba zu je 32 Geräten, eine komplette WLAN-Infrastruktur inklusive Access Points sowie einem Server – das ist das technische Setup einer großen deutschen Universität, die das Verfahren in den vergangenen Monaten erprobt hat.
Das Team der dezentral über die Stadt verteilten Universität transportiert das Equipment im Transporter zum jeweiligen Prüfungsraum, meist einem größeren Hörsaal. Dort entsteht eine komplette WLAN-Infrastruktur: die Access Points sind auf Stative montiert, die Kabel unter rutschsicheren Matten stolperfrei verstaut, ein Acer Chromebook 514 auf jedem Tisch. Die sogenannte Rüstzeit für einen Prüfungsraum dauert etwa 1,5 Stunden.
Jetzt kann die Prüfung beginnen.
Die Studenten starten ihre Chromebooks. Diese fahren in nur sieben Sekunden mit schwarzem Bildschirm hoch, bis sich das WLAN verbunden hat. Dann erscheint ein Browserfenster mit dem Zugang zum Prüfungsserver. Haben sie sich mit ihrem Universitätszugang angemeldet, erhalten sie ihre Klausuren, die Zeit läuft.
Die Lösung nutzt sogenannte verwaltete Google Gast Sitzungen. Eine wichtige Voraussetzung für den Datenschutz, wobei hierbei kein Google Log-In benötigt wird.
Die Prüfungsdaten werden nur über das abgeschlossene, interne Wifi 6 Netzwerk auf den Universitätsservern gespeichert. Eine Übertragung von persönlichen Daten über den Browser zu Google und damit in die Google Cloud findet nicht statt.
Dass alle Chromebooks auch lange Prüfungen durchhalten, dafür sorgt neben der Akku-Laufzeit von zehn Stunden die Möglichkeit, die Devices in den Leba-Notebookwagen zu laden.
Gesucht: Die einfache Administration
Die Herausforderung an die Administration: Die Notebooks müssen so konfiguriert sein, dass die Studenten während der Prüfung nicht auf das Internet zugreifen können, sondern sich in einem definierten Umfeld bewegen. Das sicherzustellen, war in der Vergangenheit ein größerer Akt. Deshalb suchen die Administratoren bereits seit mehr als zehn Jahren nach einer einfachen Lösung. Im sogenannten Kiosk-Modus der verwalteten Gastsitzung, können die StudentInnen lediglich die vom Administrator freigegebene Lernapplikation o.ä. verwenden und somit auch nicht nach möglichen Antworten auf die Prüfungsfragen googlen.
Damals hatte man mit Windows 10 Notebooks experimentiert. Aber der administrative Aufwand, die Geräte prüfungssicher zu machen erwies sich als viel zu hoch. Auch ein weiterer Test mit Linux-Boot-USB-Sticks war nicht zufriedenstellend. Mit den Chromebooks fand man die perfekte Lösung. „Für uns muss die Verwaltung total einfach sein“, schildert ein Fachreferent die Anforderung.
„Eine weitere Schwierigkeit bei der Umstellung auf digitale Prüfungen oder neudeutsch E-Assessments ist es, die Prüfungsfragen richtig zu formulieren“, wissen Uni-Experten. Seit der Universitätsbetrieb weitgehend unter Kontaktbeschränkungen oder vollständig virtuell abläuft, haben Hochschullehrer riesige Fragenpools zusammengestellt, aus denen sie Klausuren „zusammenklicken“ können. 1500 Klausuren sind allein auf der Lernplattform ILIAS gespeichert, einer Open Source Lösung für Universitäten und Schulen.
Zero Touch Enrollment und das Chrome Education Upgrade
Mit den Acer Chromebooks wird alles einfacher. Das liegt am sogenannten Zero Touch Enrollment auf Basis des Chrome Education Upgrades.
Und das funktioniert so: Der Administrator erstellt in der Admin-Konsole ein Token mit den Konfigurationsinformationen. Ein einmaliger Aufwand und bei allen Geräten identisch. Das Token wird den Geräten über die Seriennummer zugeordnet. Ein Prozess, um den sich Acer Education Solution Center gemeinsam mit Acer als zertifizierte Google Pre-Provisioning Partner im Hintergrund kümmern. „Eine Sache von wenigen Stunden und für die Administratoren beim Kunden minimiert es den Aufwand“, freut sich Dirk Weltermann, der solche Projekte bei Acer begleitet hat.
Die E-Prüfung kommt gut an
Sowohl bei Professoren wie bei Studenten kommt die E-Prüfung – in Präsenz auf Acer Chromebooks wie virtuell – gut an. Für Dozenten reduziert sich der Aufwand bei der Auswertung deutlich. Selbst bei textgebundenen Klausuren sparen sie bei der Korrektur ein Drittel der Zeit im Vergleich zu handschriftlichen Arbeiten. Dazu kommen automatisierte Verfahren wie Multiple Choice oder Ergänzungen.
Und es gibt neue Möglichkeiten des Prüfens: Die Studenten können in Röntgenbilder zoomen und sich sogar Aufgaben oder Erklärungen anhören. Formative, summative wie diagnostische Prüfungen sind einfach abzubilden.
„Studierende fühlen sich vom Computer gerecht behandelt“, resümieren die Verantwortlichen der Universität, „Sie schätzen es, dass sie Ergebnisse zeitnah erhalten und nutzen die Möglichkeit, auf der Plattform im Vorfeld an realen Klausuren zu üben.“ Entsprechend positiv entwickeln sich die Durchschnittsnoten.
Das positive Fazit dürfte die Digitalisierung des Hochschulbetriebs deutlich beschleunigen.
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